Vom Leben dazwischen - das dritte Geschlecht von Rio

Der Dokumentarfilm von Marianne Greber folgt dem Leben von Luana Muniz, genannt auch die Patronin von Lapa (historisches Zentrum von Rio de Janeiro à la bohème), Transvestitin und Sexprofessionelle seit ihrem elften Lebensjahr.
Vorarlberg Premiere / Film:
VOM LEBEN DAZWISCHEN – Das dritte Geschlecht von Rio
Sa. 12. März 2011, 18.30 Uhr Marianne Greber, Vorarlberg Premiere:VOM LEBEN DAZWISCHEN – Das dritte Geschlecht von Rio, 20:15 Uhr Elisabeth von Samsonow, Vortrag: ANDROGYNIE
So. 13. März 2011, 19.00 Uhr Film VOM LEBEN DAZWISCHEN – Das dritte Geschlecht von Rio
“Ich habe die Sensibilität der Frau und die Kraft des Mannes. Zitat Luana Muniz
In Alltagsszenen, Interviews und Inszenierungen lernt der Zuschauer die vielfältigen Aspekte ihrer Persönlichkeit kennen, ihr Selbstbewusstsein, ihre Erfahrungen, ihre Lebenseinstellung, ihre Wünsche, ihre berührende Solidarität und ihren täglichen Kampf um Respekt.
Vom Foto zum Film
Während ihrer Arbeit mit Luana Muniz im Jahr 2003 erlebte die österreichische Fotokünstlerin Marianne Greber Gespräche, Sequenzen und Szenen, die Filmabläufe waren. Sie erkannte die Beschränktheit ihres Mediums, all diese Geräusche, Stimmen, Körperlichkeiten, Bewegungen, Aktionen und Reaktionen zu erfassen und erweiterte ihre Arbeit auf das bewegte Bild.
Zonen jenseits sexueller Kodifizierung
Entstanden ist dabei ein äußerst kreativer Dokumentarfilm, roh und dogmatisch, der dem Leben von Luana Muniz und einer Gruppe von brasilianischen Transvestiten folgt und in deren sozialen Kontext einführt. In ein Leben, das sich in den Zonen jenseits von sexueller Kodifizierung und gesellschaftlichem Regelverhalten abspielt.
Der Körper als Stärke
In “Vom Leben dazwischen – Das dritte Geschlecht von Rio erleben wir mit der Hauptfigur Lebenswelten der Dialektik von männlich und weiblich, der “anderen Familie, der Sexprofessionalität, der Show auf der Bühne und die Strasse, die zu ihrer Bühne wird. Ihr Körper ist ihre Stärke, ihm gilt ihre Lebenskonzentration. Alles, was sie macht, ist eng mit dem Körper verbunden. Tanz, Musik und
Sexprofessionalität. Stolz im Charakter, unbezwingbar im Willen, individuell in der Gesellschaft. Unverwechselbar.
Es ist eine absurde, eine ebenso fröhliche wie melancholische Welt, geradezu eine “Heterotopie im Sinne Michel Foucaults, wo Wirklichkeit nicht nur repräsentiert, sondern auch gewendet und
aufgehoben wird in eine andere, komponierte Wirklichkeit, in deren Extrem sich auch ein Teil von uns widerspiegelt und verdichtet. Das Sein einer anderen Welt, das einen Blick eröffnet auf ein Paralleluniversum unserer selbst, was wie ein Brennglas Gefühle bündelt und verdichtet.
Eine Koproduktion von Marianne Greber mit dem ©ORF 2008
Ein Film mit Luana Muniz
und Alessandra Brasil/Mãe Xandinha, Giselle Brasil, Cláudio Oliveira Salcides,
Luiz Guilherme P. M. de Moraes, Carla Muniz u.v.a.m.
begleitet von den besonderen Stimmen von Rogéria und Lorna Washington.
Regie und Buch: Marianne Greber
Gestaltung: Marianne Greber, Christian Riehs
Kamera: Marianne Greber, Sylvestre Campe, Claus Rügner
Schnitt: Wolfgang Peschl
Gesang: Rogéria und Lorna Washington
Ausstattung: Emporio Almir França
Produktion: Jutta Kittner
Redaktion: Martin Traxl, Franz Grabner
Mit meinem Dank an den ORF, und an Martin Traxl für seine Mitgestaltung des Films.
Photographie: ©Marianne Greber