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Vom einfachen Maurer zum Touristiker

Der Name Walter Klaus ist spätestens seit der Übernahme der Bodensee-Schifffahrt und der geplanten Zusammenarbeit mit Vizekanzler Gorbach weit über Vorarlberg hinaus bekannt.

Im Gegensatz zur aktuellen Popularität hat der 72-jährige Touristiker bereits seit Jahrzehnten still und leise sein Imperium aufgebaut. Dazu gehören neben der Silvretta-Nova-Gruppe mit vielen Bergbahnen (über 600 Mitarbeiter im Winter, 330 ganzjährig) die Vorarlberg Lines und rund 20 Hotel- und Gastronomiebetriebe sowie eine Baugruppe in Deutschland mit etwa 1100 Mitarbeitern (Jahresumsatz: 130 Millionen Euro). Dieses Unternehmen wird seit 15 Jahren vom einzigen Sohn des Touristikers geführt.

Walter Klaus ist nur gesundheitshalber ein Mann leiser Töne. Hellwach im Geist, ist er nach wie vor das Gehirn der gesamten Firmengruppe. „Was ich mache, mache ich ganz“, sagt Klaus. Deshalb ist er auch mit 72 Jahren noch voll im Tagesgeschäft aktiv. „Ich habe noch nie so viel gearbeitet wie in den letzten drei, vier Jahren“, seufzt der Touristiker.

Klaus wurde 1934 in Deutschland geboren. Als Sohn eines Bauunternehmers absolvierte er eine Maurerlehre. Dann bildete er sich zum Architekten weiter und übernahm später das elterliche Geschäft. Doch wie wird ein erfolgreicher Bauunternehmer aus Deutschland zum Skiliftinvestor im hinteren Montafon? „Ganz einfach“, lacht Klaus. „Durch Zufall habe ich das Montafon in den 50 er Jahren kennen und lieben gelernt.“ 1967 habe er in Gaschurn ein Ferienhaus gebaut, in dem er heute noch wohnt. „Ich habe hier Ski fahren gelernt und mich ein bisschen bei den Bahnen beteiligt, als mich der Bürgermeister gebeten hat, die Liftanlagen aus den roten Zahlen zu führen.“ Dann habe eines zum anderen geführt.

Abschalten in der Natur

Abseits des Berufes versucht Klaus mit seiner Partnerin Eva Lang das Leben in vollen Zügen zu genießen. Er sammelt Gemälde und Antiquitäten, plant Boote und in seinem Weingut in der Steiermark baut er Biowein an. „Ich bin eben allem Schönen zugetan.“ Was er auch immer wieder gerne zeigt. So sind einige seiner wertvollen Gemälde in seinen Restaurants öffentlich ausgehängt. „Somit haben auch meine Gäste was davon.“ Neben immer neuen Betätigungsfeldern – aktuell besteht das Klaus’sche Interesse bekanntlich an der Schweizer Bodenseeflotte – legt sich der Touristiker gerne auf die Pirsch. „Da kann ich die Natur in vollen Zügen genießen“, sagt Klaus. Wobei der Unternehmer kaum mehr Zeit zum Abschalten hat. „Ich muss mir meine Freizeit genauso einteilen wie die Geschäftstermine. Sonst komme ich zu nichts mehr.“

ZUR PERSON: Walter Klaus

Beruf: Touristiker

Geboren: 27. April 1934 in Friedberg, Deutschland – seit 1974 österreichische Staatsbürgerschaft

Familie: Lebensgefährtin Eva Lang, 1 Sohn

Ausbildung: Volksschule und Oberrealschule in Augsburg, Maurerlehre, Fachhochschule Augsburg, Architekt, Einstieg im familieneigenen Bauunternehmen

Klaus-Imperium: Silvretta Nova AG, Muttersbergbahn, Nova Bräu Bludenz, Kornmesser Bregenz, Bergbahnen Sulden/Südtirol, 600 Wohnungen in Hamburg, Weingut in Kitzeck/Steiermark, Beteiligung am Bodenseeschifffahrtsbetrieb, Hochjoch-Mehrheitseigentümer

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