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Vom Beginn des Konklaves bis zum "Habemus Papam"

Konklave: Die erste Wahlrunde findet am Dienstagnachmittag statt.
Konklave: Die erste Wahlrunde findet am Dienstagnachmittag statt. ©EPA
Ab Dienstag beginnt das Konklave. Gewählt wird im Vatikan das katholische Kirchenoberhaupt von 115 Kardinälen, die jünger als 80 Jahre sind und sich zur Wahl in die Sixtinische Kapelle zurückziehen werden.

EINBERUFUNG DES KONKLAVES

Der Rücktritt von Benedikt XVI. Ende Februar leitete die sogenannte Sedisvakanz, die Zeit ohne Papst, ein. Bereits am Tag nach dem Rücktritt rief Kardinaldekan Angelo Sodano Briefe die 207 lebenden Kardinäle per Brief zu Generalkongregationen zur Vorbereitung der Papstwahl zusammen. Zentrale Aufgabe war die Festlegung des Starttermins für das Konklave, das nun am Dienstag beginnt.

RAHMENBEDINGUNGEN DES KONKLAVES

Das Wort leitet sich vom lateinischen “cum clavis” (“mit Schlüsseln”) ab. Es meint sowohl die Wahlversammlung als auch den von der Außenwelt abgeriegelten Bereich im Vatikan, in dem die Kardinäle ihre Entscheidung treffen. Konkret findet die Papstwahl in der wegen der Deckengemälde Michelangelos weltberühmtem Sixtinischen Kapelle statt. Das Eingeschlossensein soll die Kardinäle vor Einflüssen von außen schützen und eine möglichst schnelle Einigung ermöglichen. Zu Beginn der Versammlung verpflichten sie sich zu absoluter Geheimhaltung – Höchststrafe für den Bruch des Eids ist die Exkommunikation.

ZEITLICHER ABLAUF DER PAPSTWAHL

Das Konklave wird mit einer Messe und Gebeten eröffnet. Die erste Wahlrunde findet am Dienstagnachmittag statt, in den Folgetagen gibt es morgens und nachmittags jeweils zwei Wahlrunden.

WAHLVERFAHREN

Die Kardinäle stimmen in geheimer Wahl ab; eine Enthaltung ist nicht erlaubt. Nach einer von Benedikt XVI. erlassenen Änderung ist eine Zweidrittelmehrheit zwingend – egal, wie viele Wahlgänge angesetzt werden müssen. Früher konnten die Kardinäle nach erfolglosen Wahlgängen nur noch die absolute Mehrheit gelten lassen. Nach drei Tagen ohne Resultat wird die Wahl für einen Tag für Gebete unterbrochen. Nach 34 Wahlgängen muss nur noch zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen des vorherigen Wahlgangs entschieden werden. Es gilt weiter eine Zweidrittelmehrheit. Die beiden Kardinäle wählen in diesem Fall nicht.

VERFAHREN NACH DER PAPSTWAHL

Der Kardinaldekan oder ein Stellvertreter fragt den Gewählten, ob er das Amt annimmt und welchen Namen er als Papst tragen möchte. Da der 85-jährige Sodano aus Altersgründen nicht mehr am Konklave teilnehmen darf, übernimmt die Aufgabe der 79-jährige Kardinalbischof Giovanni Battista Re als ranghöchster Kardinal im Konklave – vorausgesetzt, er wird nicht selbst zum Papst gewählt. Im sogenannten Raum der Tränen legt sich der neue Papst nach der Wahl allein die päpstlichen Gewänder an und kann dabei seinen Gefühlen noch einmal freien Lauf lassen. Im nächsten Schritt schwören die Kardinäle dem neuen Papst die Treue.

INFORMATION DER ÖFFENTLICHKEIT

Solange sich die Kardinäle nicht auf einen Papst einigen können, werden die Stimmzettel aus jedem Wahlgang mit einem chemischen Zusatz verbrannt, so dass schwarzer Rauch aus einem Rohr auf der Kapelle emporsteigt. Ist ein neuer Papst gewählt, steigt weißer Rauch auf, zudem läuten die Glocken der Peterskirche. Mit den Rauchfahnen ist jeweils gegen 12.00 und 19.00 Uhr zu rechnen. Wird der neue Papst in einer ersten Wahlrunde gewählt, kann bereits morgens gegen 10.30 oder 11.00 Uhr oder nachmittags gegen 17.30 oder 18.00 Uhr weißer Rauch aufsteigen.

VERKÜNDUNG DES NEUEN PAPSTES

Der Kardinalprotodiakon, derzeit der Franzose Jean-Louis Tauran, tritt später auf den Hauptbalkon der Peterskirche und verkündet: “Habemus Papam” (“Wir haben einen Papst”). Anschließend tritt der neue Papst auf den Balkon und spricht den Segen “Urbi et Orbi” (“Der Stadt und dem Erdkreis”). (APA)

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