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Vollständige Entwaffnung der IRA gefordert

Bei den Verhandlungen über die Wiedereinsetzung einer Allparteienregierung in Nordirland hat der protestantische Hardliner Ian Paisley von der DUP am Dienstag erneut die vollständige Entwaffnung der IRA gefordert.

Bei den Friedensgesprächen heiße es „jetzt oder nie“, appellierte Paisley an die Irisch-Republikanische Armee. „Die ganze Welt“ müsse davon überzeugt sein, dass die Entwaffnung dieses Mal auch wirklich erreicht sei. Die Verhandlungen gingen in eine „gute Richtung“, sagte der 78-jährige Paisley nach einem Treffen mit dem britischen Premier Tony Blair in London. Es seien allerdings noch sehr wichtige Fragen zu klären.

Die britische und die irische Regierung sowie die nordirischen Parteien versuchen seit zwei Jahren, die Allparteienregierung in Belfast wieder zum Leben zu erwecken. London hatte sie im Oktober 2002 ausgesetzt und Nordirland wieder unter britische Direktverwaltung gestellt, nachdem es zwischen Katholiken und Protestanten zu einer schweren Krise gekommen war.

Auftakt der neuen Verhandlungen war am Montag ein Treffen zwischen dem Vorsitzenden der katholischen Partei Sinn Fein, Gerry Adams, und dem nordirischen Polizeichef Hugh Orde – das erste Treffen dieser Art überhaupt. Am Dienstag sollte Adams den irischen Premier Bertie Ahern in Dublin treffen. Blair und Ahern hatten den nordirischen Parteien offiziell bis Dienstag Zeit gegeben, auf eine Reihe von Vorschlägen einzugehen, die das Einsetzen der Allparteienregierung zum Ziel haben. Inoffiziell hieß es, ein Ergebnis werde noch vor Weihnachten erhofft, da Blair im kommenden Jahr mit den vermutlich im Mai anstehenden Neuwahlen in Großbritannien beschäftigt sein werde.

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