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Volksschullehrerin Ruf der NASA aufpolieren

Mit dem Start des Space Shuttle "Endeavour" in der Nacht auf Donnerstag verknüpft die NASA viele Hoffnungen: Die Raumfähre soll der Internationalen Raumfahrtstation ISS dringend benötigtes Baumaterial liefern.

Die siebenköpfige Mannschaft soll mit ihren Arbeiten zudem die Grundlagen dafür schaffen, dass der knappe Zeitplan für den ISS-Ausbau bis 2010 eingehalten werden kann.

Und nicht zuletzt schickt die NASA mit der ehemaligen Volksschullehrerin Barbara Morgan eine Astronautin ins All, die das Zeug zu einer neuen Hoffnungsträgerin für das angeschlagene Raumfahrtprogramm hat. Die 55-Jährige bereitete sich mehr als 20 Jahre lang auf diesen Tag vor.

1985 wollte die NASA über die Mitreise von Pädagogen ins All das Image des teuren Programms verbessern und ihren Wert für die Gesellschaft unter Beweis stellen. Der erste Flug, an dem eine Lehrerin teilnahm, scheiterte jedoch auf tragische Weise: Morgans Kollegin Christa McAuliffe verbrannte im Space Shuttle „Challenger“, das im Jänner 1986 wenige Sekunden nach dem Start explodierte. Das Programm „Lehrer im All“ wurde gestoppt.

Morgan reist nun als voll ausgebildete Astronautin mit und wird während der geplanten elf bis 14 Tage im All nur sechs Stunden für ihr pädagogisches Programm haben. Die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen will aber nach ihrer Rückkehr an die Schulen gehen und Lehrpläne mitgestalten.

Ins All zu fliegen sei großartig, aber nicht ihr Hauptmotiv, sagte Morgan wenige Stunden vor dem Start. „Nach dem ’Challenger’-Unfall haben die Schüler der ganzen Welt auf uns geschaut. Es war wirklich wichtig, ihnen zu zeigen, dass Erwachsene das Richtige tun. Deswegen bin ich hier.“ Nach den Skandalen um die Liebesaffäre zweier Astronauten, betrunkene Raumfahrer, Computerpannen auf der ISS und Sabotage am Boden ist eine entschlossene Pädagogin womöglich genau das, was die NASA braucht.

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