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Volkshochschule auf "Spurensuche"

Auf eine "Spurensuche" begibt sich die gleichnamige Zeitschrift des Österreichischen Volkshochschularchivs.

Auf eine “Spurensuche” begibt sich die gleichnamige Zeitschrift des Österreichischen Volkshochschularchivs und liefert in sieben Aufsätzen eine Annäherung an einen Volksbildner par excellence – Viktor Matejka -, bereichert mit Texten des ehemaligen Kulturstadtrates selbst, gewürzt mit Textcollagen zu einer Ausstellung über Matejka sowie der Abschrift eines Interviews, das Peter Huemer in der Ö1-Sendereihe “Im Gespräch” im Oktober 1991 mit Viktor Matejka führte.

Die eben erschienene “Spurensuche” braucht keinen “äußeren Anlass im Sinne eines runden Jubiläums”, ein solcher wäre Matejka, “der stets gegen jede Form von Personenkult auftrat, womöglich sogar – mit einem Schmunzeln im Gesicht – verdächtig erschienen”, mutmaßt  der Herausgeber Christian H. Stifter in seinem Editorial über den “unermüdlichen Volksbildner, unkonventionellen Kulturstadtrat und mit schier unglaublichen Gedächtnis ausgestatteten Zeitzeugen” Viktor Matejka, der 1993 verstorben ist.

“Volksbildung mach ich wo immer. Da brauch ich dazu nicht einmal eine Volkshochschule.” Dieses Zitat von Viktor Matejka ist nicht nur Titel der “Spurensuche” sondern wohl auch Programm seines Lebens. Volksbildung, so erfährt man bei der Lektüre dieser Zeitschrift, betrieb Matejka wo immer er konnte – ob im Arbeiterstrandbad Alte Donau, wo er als Bildungsreferent der Wiener Arbeiterkammer Lesungen von Arbeiterschriftstellern organisierte oder sogar im KZ-Dachau, wohin er unmittelbar nach dem “Anschluss” mit dem ersten Prominententransport gebracht wurde.

Die “Spurensuche” zeichnet mit leichtem Strich einen Lebenslauf, einen Lebensentwurf nach. Biographische Daten werden zwar festgehalten, doch das Hauptaugenmerk liegt auf der Person hinter diesen Daten: Viktor Matejka. In einer Textcollage kommen schließlich Journalisten, Freunde und Künstler zu Wort und erinnern sich an persönliche Begegnungen. Für Adolf Frohner etwa war Matejka “ein Übervater, den ich geliebt habe”, für die Wiener Zeitung war er “ein seltener Glücksfall für Österreich” und für Hans Weigel schlicht “ein Ein-Mann-Institut für Zeitgeschichte”.

“In der Hoffnung, mit der vorliegenden Ausgabe allen an Viktor Matejka Interessierten eine spannende, anregende und zugleich unterhaltsame Lektüre an die Hand zu geben und darüber hinaus vielleicht auch neues Interesse an der Person dieses in vieler Hinsicht bedeutenden Österreichers geweckt zu haben”, wünscht der Herausgeber im Editorial “viel Freude bei der kritischen Durchsicht”. Das ist gelungen.

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