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Volkshilfe Wien wehrt sich gegen Vorwürfe

Gegen die Volkshilfe Wien wurden Vorwürfe laut.
Gegen die Volkshilfe Wien wurden Vorwürfe laut. ©Bilderbox/Sujet
Ehemalige Erzieher üben schwere Kritik am Umgang der Volkshilfe Wien mit Kindern aus dem mittlerweile geschlossenen Kinderwohnheim Pitten (Bezirk Neunkirchen) in NÖ. Die Kinder sollen ohne Vorwarnung in neue Wohngemeinschaften in Wien gebracht worden sein.
Verdacht auf Missbrauch

Außerdem soll es weder Schulplätze in der Bundeshauptstadt noch ein Konzept für die Betreuung gegeben haben, hieß es in einem Bericht der ORF-“ZiB 1”.

Bei der Volkshilfe Wien war am Freitagabend niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Florian Weis, Sprecher des zuständige Stadtrat Christian Oxonitsch (S), bestätigte, dass die Kinder nach Wien übersiedelt wurden.

Vorwürfe wegen Umgang mit Kindern

Laut ZiB wurden acht Kinder im Februar 2012 nach Wien gebracht und sollen dabei teils verlaust und auch verletzt gewesen sein. Ein ehemaliger Betreuer sagte im ZiB-Interview, dass sie nicht gewusst hatten, welche Medikamente manche Kinder verabreicht werden müssten. Laut dem Fernsehbeitrag wurden die Kinder so ein weiteres Mal traumatisiert und seien wieder mit den Erziehern zusammen, die bereits in Pitten tätig waren.

Anfang 2012 war bekannt geworden, dass es im Wohnheim Pitten zum Missbrauch von Kindern gekommen sei. Der Hauptverdächtige, ein ehemaliger Erzieher, hatte im März 2012 Suizid verübt.

Der Mann, der als Erzieher tätig war, soll in den 1990er-Jahren sowie 2010 in dem Heim untergebrachte Buben missbraucht haben. Sein Dienstverhältnis war einvernehmlich aufgelöst worden.

Volkshilfe weist Vorwürfe zurück

Die Volkshilfe wies am Freitagabend die erhobenen Vorwürfe zurück. Diese würden “jeder Grundlage” entbehren und “lassen eine Racheaktion von gekündigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermuten”, reagierte Erika Stubenvoll, Vorsitzende der Volkshilfe Wien.

Im Februar 2012 sei eine Gruppe von acht Kindern aus Pitten nach Wien übersiedelt, sagte Christine Penz, Sprecherin der Organisation. Die Kinder und Eltern seien informiert gewesen, ebenso wie die Wohngemeinschaft in Wien, die ja zum Zweck der Aufnahme der Kinder gegründet worden sei.

Zum Vorwurf, es habe keine Schulplätze für die Kinder in Wien gegeben, sagte Penz: “Die Kinder wurden in den Semesterferien übersiedelt, es gab zunächst keinen Schulplatz, aber wir haben geschaut, dass sie schnell einen bekommen – das hat ein paar Tage gedauert.” Und es gebe “natürlich” ein Konzept für die Betreuung, so Christine Penz.

“Racheakt” vermutet

Auslöser des vermuteten “Racheakts” sei die Kündigung von vier Sozialpädagogen gewesen, hieß es in einer Aussendung. Im Februar 2012 habe die Volkshilfe Wien eine Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen in Hietzing eröffnet.

Ein Team war dort bis Dezember für die Betreuung von acht Kindern zuständig. Da diese vier Mitarbeiter das pädagogische Konzept “nicht mittragen wollten”, sei es letztendlich zur Auflösung der Dienstverhältnisse gekommen.

(APA)

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