Die gesamte Probenlogistik” im Kampf gegen die Vogelgrippe kostet Österreich heuer rund eine Million Euro. Das sagte Ulrich Herzog, oberster Veterinär im Gesundheitsministerium, am Mittwochabend im APA-Gespräch. Er könne aber keine genauen Zahlen nennen. Herzog: Das durchzurechnen, dafür hatte ich noch keine Zeit.”
Die Probenlogistik enthält laut Auskunft von Christoph Hörhan, Sprecher von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V), u.a. auch die Ausstattung mit Schutzmasken, -brillen und -anzügen. Den größten Brocken machen aber die Tests selbst aus. Hörhan: Am freien Markt kostet eine Probe 60 Euro.”
Univ.-Prof. Dr. Josef Köfer, Bereichsleiter Veterinärmedizin der AGES, forderte die heimische Wirtschaft und Landwirtschaft am Mittwoch im Rahmen eines Experten-Hintergrundgesprächs in Wien auf, das Problem Vogelgrippe ernster zu nehmen als bisher – und in die Prävention zu investieren. Es müssen von dort mehr Geldmittel fließen.”
In Österreich gebe es insgesamt drei große Schlachthöfe und drei große Brütereien. Köfer: Wenn einer dieser Betriebe jemals in einer Schutzzone zu liegen kommt, ist er ruiniert.”
Und das habe dann auch schwere negative wirtschaftliche Auswirkungen auf Folgebetriebe” wie Getreidelieferanten. Köfer:
Dafür gibt es zahlreiche Beispiele aus den Niederlanden. Diese Facette geht in Österreich total unter.” In den Niederlanden – einem der weltweit größten Exporteuren von Geflügelprodukten – war 2003 eine von einem anderen Virusstamm ausgelöste Vogelgrippe ausgebrochen und hatte viele Betriebe ruiniert.
Es gebe aber auch ein Beispiel aus Österreich: “1975, als vor mehr als 30 Jahren, hatten wir im Marchfeld die Maul- und Klauenseuche bei Rindern.” Seitdem gebe es dort keine Betriebe mehr.