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Vizepremier schließt Gang ins Exil aus

Der stellvertretende Ministerpräsident Tarek Aziz hat ausgeschlossen, dass Saddam Hussein zur Vermeidung eines US-Angriffs auf den Irak ins Exil gehen könnte.

„Saddam Hussein ist der Anführer des Irak. Er wurde im Irak geboren, er liebt den Irak und er wird den Irak bis zur letzten Minute seines Lebens weiter führen“, sagte Asis dem US-Fernsehsender ABC. „Wir können keine Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten akzeptieren. Wenn dies gelänge, dann könnte Amerika es überall auf der Welt tun.“

In Medienberichten ist immer wieder spekuliert worden, arabische Staaten könnten hinter den Kulissen daran arbeiten, einen Gang Saddams ins Exil oder einen Sturz zu arrangieren. Saudiarabien und Ägypten haben die Berichte dementiert und erklärt, das Thema Exil stehe nicht auf der Tagesordnung, wenn sich am Donnerstag Vertreter von sechs nahöstlichen Staaten in der Türkei treffen, um über Wege zur Vermeidung eines Kriegs zu diskutieren. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer will ab Donnerstag im Nahen Osten die Bemühungen der Nachbarländer des Iraks sondieren. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, Fischer reise in die Türkei, nach Jordanien und Ägypten.

Für den Fall eines Irak-Krieges wollen die USA nach einem britischen Zeitungsbericht die Ölfelder des Golfstaates schützen. Das US-Außenministerium und das US-Verteidigungsministerium hätten entsprechende Pläne im Dezember Vertretern der irakischen Opposition unterbreitet, berichtet die britische Zeitung „The Guardian“ (Donnerstagausgabe) aus Teilnehmerkreisen. Das US-State Department habe bei dem Treffen über die Zukunft des Iraks betont, Öl sei „die Angelegenheit Nummer eins“. Maßnahmen zum Schutz der irakischen Ölquellen würden bereits umgesetzt. Dem Blatt zufolge könnte dies ein Hinweis auf den Einsatz von Elitesoldaten sein, die zu Beginn einer US-Offensive gegen den Irak Schlüssel-Einrichtungen bewachen sollen.

Mit den Schutzmaßnahmen wollten die USA unter anderem verhindern, dass wie beim Golfkrieg 1991 Ölfelder angezündet würden, berichtet das Blatt weiter. Der Irak, der weltweit die zweitgrößten Ölvorräte hat, könnte seine Produktion mit entsprechenden Investitionen und Kontrollmaßnahmen vervierfachen, zitiert der „Guardian“ Experten. Die USA und ihr wichtigster Verbündeter Großbritannien bestreiten, dass es ihnen im Irak-Konflikt um das irakische Öl geht.

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