Zu einem gemeinsamen europäischen Raum gehöre auch die Reisefreiheit. Lawrow betonte bei der gleichen Veranstaltung, die Bürger beider Länder müssten ungehindert zueinander reisen können. “Wir sind daran interessiert, dass unsere Beziehungen weiter ausgebaut werden.” Ein Visa-Abkommen zwischen Russland und der Europäischen Union kommt seit Jahren nicht voran.
Beide Minister verschwiegen auch nicht die Gegensätze, etwa beim Umgang Russlands mit ausländischen Nicht-Regierungs-Organisationen. Lawrow sagte, Russland wolle möglichst günstige Arbeitsbedingungen für die sogenannten NGOs schaffen – vorausgesetzt, deren Tätigkeit sei transparent. Westerwelle kritisierte hingegen, die Arbeit der betroffenen Organisationen werde in Russland erheblich behindert. Er betonte aber auch: “Unsere Beziehungen halten Meinungsverschiedenheiten aus.”
Ausdrücklich begrüßte Westerwelle die von den USA und Russland angestrebte Syrien-Konferenz. “Das kann ein wichtiger Schritt sein, um die Grundlagen für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts zu schaffen.” Lawrow ergänzte, nach seinem Eindruck werde die Lage in dem Bürgerkriegsland von Berlin und Moskau weitgehend gleich beurteilt: “Wir sind konform.”