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Villach und Graz: Hilfsfonds für Opfer und Hinterbliebene eingerichtet

Trauerkundgebung nach dem Attentat in Villach.
Trauerkundgebung nach dem Attentat in Villach. ©APA/GERT EGGENBERGER
Das Sozialministerium und der "Weiße Ring" haben einen 15 Millionen Euro schweren Hilfsfonds für Opfer des Amoklaufs in Graz und des Terrorattentats in Villach 2025 ins Leben gerufen, um finanzielle und psychosoziale Unterstützung bereitzustellen.

Für die Opfer des Amoklaufs in Graz im Juni und des Terrorattentats in Villach im Februar 2025 hat das Sozialministerium gemeinsam mit der Verbrechensopferhilfe "Weißer Ring" einen Hilfsfonds eingerichtet. Die Republik stellt 15 Millionen Euro für den "Hilfsfonds zur Unterstützung von Opfern und Verbrechen besonderer Schwere und Tragweite" zur Verfügung. Die Verbrechensopferhilfe "Weißer Ring" bestätigte gegenüber der APA einen Beitrag im Ö1-Mittagsjournal vom Donnerstag.

Finanzielle Unterstützung nach schweren Schicksalsschlägen

Das Projekt wird vom "Weißen Ring" im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt und abgewickelt. Der Fonds leistet einmalige finanzielle Unterstützungen für Personen, die aufgrund eines der Vorfälle einen positiven Bescheid nach dem Verbrechensopfergesetz (VOG) erhalten haben. Übernommen werden außerdem Bestattungs- und Überführungskosten für die durch die Attentate verstorbene Personen.

Höhe der Unterstützung individuell unterschiedlich

"Anschläge in diesem Ausmaß sind ein Angriff auf die Gesellschaft als Ganzes und die äußerste Form von situativer Gewalt. Sie lösen daher eine besondere Unsicherheit bei einer großen Anzahl von Menschen aus. Gerade im Zusammenhang mit derartigen Taten besteht eine besondere Verantwortung, für die Betroffenen da zu sein, und sie bestmöglich zu unterstützen", so Caroline Kerschbaumer, Geschäftsführerin "Weißer Ring".

Die Höhe der finanziellen Unterstützung werde individuell festgelegt - auf Grundlage einer Empfehlung eines fünfköpfigen Gremiums aus Expertinnen und Experten. Dabei wird berücksichtigt, in welchem Ausmaß die betroffene Person der Tat ausgesetzt war und welche körperlichen oder seelischen Verletzungen sie erlitten hat. Jeder Fall wird einzeln und sorgfältig geprüft. Das Gremium kommt am Donnerstag erstmals zur konstituierenden Sitzung zusammen. Das Projekt läuft für rund vier Jahre, von November 2025 bis September 2029.

Projekt läuft vier Jahre

Im Gesamtkonzept zum Fonds ist auch ein Konzept enthalten, um die Betroffenen des Amokattentats in Graz bei der Bewältigung der Folgen zu unterstützen und sie auch psychosozial zu unterstützen und ihre Resilienz zu stärken. "Wir wollen allen Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind. Diejenigen, die nach dem Erleben dieser Gewalttaten und möglicherweise eines Verlustes Unterstützung brauchen, können sich an uns wenden", betonte Susanne Kammerhofer, Opferhilfe-Mitarbeiterin des "Weißen Rings" in Graz.

(APA/Red)

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