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Vierjährigen krankenhausreif geprügelt

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Weil ihn sein vierjähriger Sohn „beim Mittagsschlaferl“ störte, rastete ein 34-jähriger Wiener aus. Vor Gericht erklärte er, dass der Bub ihn "ausgelacht habe". Der Arbeitslose wurde zu elf Monaten unbedingter Haft verurteilt.

Zuerst schlug er dem Buben die Faust ins Gesicht und verabreichte ihm mehrere Ohrfeigen. Danach hob er ihn noch in die Höhe und warf ihn mit dem Kopf voran auf den Parkettboden. „Weil er mich ausg’lacht hat“, wie der beschäftigungslose Vater von drei Kindern – zwischen einem und sechs Jahre – am Montag im Straflandesgericht erklärte. Er wurde wegen Körperverletzung zu elf Monaten unbedingter Haft verurteilt.

Der Vierjährige war gegen Mittag auf den wackeligen Kasten im Wohnzimmer geklettert, was die Mutter, die gerade den Jüngsten versorgte, mit Besorgnis wahrnahm. Sie bat ihren Mann um Hilfe.

Dieser hätte aber lieber weiter geschlafen, nachdem er am Vorabend zu tief ins Schnapsglas geblickt hatte. Kopfschmerzen habe er gehabt, übel sei ihm gewesen, die plötzliche Störung habe ihn erschreckt, machte er geltend. Büßen musste das sein Sohn, wobei der Mann zu Gewalttätigkeiten neigen dürfte: Auch sein Ältester und seine Frau bekamen jedenfalls schon seine Fäuste zu spüren.

Der Vierjährige wurde mit Verdacht auf Schädelbasisbruch ins Spital eingeliefert und drei Tage stationär behandelt. Die ursprüngliche Annahme bestätigte sich zum Glück nicht, „aber die Psyche des Kindes ist nach wie vor am Boden“, erklärte die Mutter. Der Kleine klage seither auch ständig über Kopfschmerzen.

Dennoch will sie ihren Mann wieder bei sich aufnehmen, „wenn er eine Antiaggressionstherapie macht, damit er einen normalen Gedankenzustand bekommt“, wie sie Richter Johannes Jilke verriet. Sie mache selber auch eine Therapie, „damit ich weiß, wie ich mit ihm umgehen soll“, so die 43-Jährige, die bereits das nächste Kind erwartet.

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