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Vier Soldaten bei Anschlag getötet

Mutmaßliche islamische Extremisten haben nach Polizeiangaben im indischen Teil Kaschmirs ein Armeelager angegriffen und vier Soldaten getötet.

Mindestens zwölf Menschen seien bei dem Überfall am Sonntagmorgen verletzt worden. Auch die Angreifer hätten einen Mann verloren, hieß es weiter.

Insgesamt hätten drei Männer das Lager attackiert, das von der indischen Armee und paramilitärischen Einheiten gemeinsam genutzt werde. Die Soldaten hätten daraufhin zurück geschossen. Der Zwischenfall ereignete sich den Angaben zufolge in der abgelegenen Region Udhampur rund 150 Kilometer nördlich von Jammu, der Winterhauptstadt von Kaschmir.

An der Waffenstillstandslinie in Kaschmir ist es unterdessen am Sonntag nach Angaben beider Seiten erneut zu schweren Gefechten zwischen indischen und pakistanischen Truppen gekommen. Beide Länder machten sich gegenseitig für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Berichte über Verwundete oder Tote lagen nicht vor.

Am Samstag hatte Indien den Botschafter Pakistans ausgewiesen und damit diplomatisch Vergeltung für einen Anschlag auf eine Armeekaserne geübt. Bei dem Überfall auf die Kaserne waren am vergangenen Dienstag 34 Personen, darunter die drei kaschmirischen Angreifer, getötet worden. Indien macht Pakistan für die Gewalt der Separatisten aus der Himalaya-Region mitverantwortlich. Pakistan bestreitet aktives Engagement.

Nach dem Überfall von Extremisten auf das indische Bundesparlament im Dezember hatten beide Länder an ihrer Grenze rund eine Million Soldaten zusammengezogen. Die Nachbarländer haben seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 bereits drei Kriege gegeneinander geführt, darunter zwei um die Himalaya-Region Kaschmir. Mittlerweile besitzen beide Länder Atomwaffen. Jammu und Kaschmir ist der einzige indische Unionsstaat, in dem Moslems die Mehrheit stellen.

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