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Vier neue Lippizaner für die Hofreitschule

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Tierischer Neuzugang an der Spanischen Hofreitschule: Vier junge Lipizzaner verstärken ab sofort die weltbekannte Equipage in der Wiener Hofburg. Stadtreporter Video:  | Diashow:

Die vier Jahre alten Hengste wurden in der Vorwoche von ihrem Geburtsort, dem Bundesgestüt Piber, nach Wien überstellt, wo sie in den nächsten Monaten an Sattel, Zaumzeug und Reiter gewöhnt werden. Heute, Dienstag, erfolgte die Medienpräsentation. Öffentlich zu sehen sind die Jungpferde erstmals im kommenden Herbst.

Die Hengste mit den klingenden Namen „Pluto Malina“, „Favory Duba“, Maestoso Bellamira“ und „Neapolitano Madera“ wurden bereits im Sommer unter insgesamt 50 Fohlen für die Ausbildung an der Hofreitschule ausgewählt. Jahr für Jahr wird bei dieser sogenannten Musterung in Piber der Neuzugang für Wien rekrutiert. Die rund sechs Jahre dauernde Ausbildung für die diesjährigen „Neo-Wiener“ hat bereits begonnen.

Um sie ihrer zukünftigen Umgebung vertraut zu machen, dürfen sich die Pferde in den nächsten Wochen für täglich rund 30 bis 40 Minuten frei in der barocken Winterreithalle bewegen. „Danach werden sie anlongiert, also an Zaumzeug und Sattel gewöhnt, und mit dem Reitergewicht gymnastiziert“, erklärte Oberstallmeister Hannes Hamminger gegenüber der APA die weiteren Lernschritte.

Bis das Publikum die Fortschritte der jungen Lipizzaner bestaunen kann, dauert es noch eine Weile. Erst im Herbst 2008 wird der Neuzugang des Hauses im Rahmen der Vorstellung „Junghengste“ öffentlich zu sehen sein. Andere Neuerungen, die Geschäftsführerin Elisabeth Gürtler am Dienstag in Aussicht stellte, treten schon früher in Kraft.

So wird es heuer erstmals 45-minütige „Privatissima“ geben, in der Bereiter der Hofreitschule allen Interessenten ausführlich erklären, wie mit den weißen Pferden gearbeitet wird. Außerdem wird die Anzahl der „klassischen“ Vorführungen von ursprünglich 38 geplanten auf 69 pro Jahr erhöht, wobei die zusätzlichen Vorstellungen von Ex-ZiB-Mann und Pferdekenner Hans Georg Heinke moderiert werden.

Derartige Neuerungen seien notwendig, um nicht als Museum zu enden, meinte Gürtler im APA-Gespräch. „Tradition ist wichtig, aber sie allein ist kein Erfolgsrezept“, so die seit Dezember 2007 amtierende Geschäftsführerin. Vielmehr gelte es, das gute Alte zu bewahren und mit Neuem zu verbinden. Warum solle etwa die Musik nicht einmal von einem kleinen Live-Orchester eingespielt werden, anstatt via Lautsprecher die Vorstellungen zu begleiten, so Gürtler.

Auf die Frage, ob sich Gürtler als erste Frau an der Spitze eines männlich dominierten Betriebes mit Akzeptanzproblemen konfrontiert sehe, meinte sie nur: „Das ist für mich kein Thema.“ Man müsse einfach gute Arbeit leisten, um in einer Führungsposition akzeptiert zu werden – egal ob Mann oder Frau.

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