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Vier Mal die selbe Bank überfallen

Rekordverdächtige vier Mal hat ein Räuber die selbe Bank in Wien-Leopoldstadt überfallen. Nach dem letzten Coup am Mittwoch klickten für den 34-jährigen Ronan B. die Handschellen.

Ein Zeuge, der das Fluchtauto des Kriminellen barfuß verfolgt hatte, lieferte der Polizei Hinweise. Das Motiv für die Taten: Der ehemalige Angehörige des Sicherheitsdienstes der israelischen Kultusgemeinde war Spieler.

Der in Israel geborene, in der Innenstadt lebende B. hatte sich vor fünf Jahren an einem Lokal beteiligt. Das Geschäft endete mit hoher Verschuldigung. Der Mann begann zu spielen und viel Geld an Automaten zu verlieren, wie Dr. Hannes Scherz, stellvertretender Leiter der Kriminaldirektion 1 (KD 1) berichtete.

Erste Überfall Ende Februar

Am 21. Februar kam B. mit einer Wollhaube, einem Schal und einer Sonnenbrille maskiert in die WSK-Filiale in der Tandelmarktgasse, fuchtelte mit einer Schachtel herum, drohte mit einer (nicht vorhandenen) Bombe und verlangte Bares. Nur wenige Tage später, am 28. Februar, überfiel er wieder die WSK, diesmal unter Vortäuschung einer Waffe – wie auch am 14. April. Am Mittwoch suchte der 34-Jähriger die Filiale mit einer Softgun heim.

Passamt verfolgte den Räuber

Auf dem Rückzug wurde B. von einer Bankangestellten verfolgt. Diese berichtete einem Passanten von dem Vorfall. Dem 43-Jährigen aus Floridsdorf war der Flüchtende, der trotz sommerlicher Temperaturen eine dicke Jacke trug, schon zuvor aufgefallen. Der technische Angestellte, eigentlich auf dem Weg zur Freundin, zog sich kurzerhand die Sandalen aus, drückte das Schuhwerk der Bankfrau in die Hand und lief einem silbernen Van nach, in den der Räuber eingestiegen war.

Zeuge entdeckte das Fluchtauto

Der Zeuge hielt außerdem einen BMW an und forderte den Lenker auf, das Fluchtauto zu verfolgen. Trotzdem konnte B. zunächst entkommen. Auf dem Rückweg entdeckte der Passant allerdings zufällig den Van, geparkt in der Kleinen Mohrengasse. Zugelassen war der Pkw auf die geschiedene Frau des 34-Jährigen, die von den Taten nichts wusste, wie Scherz betonte.

„Angeblich wollte sich B. stellen“, sagte Scherz. „Jedenfalls wurde er am Mittwoch kurz vor 20.00 Uhr nahe der KD 1 festgenommen.“ Der Verdächtige legte ein Geständnis ab. Von der Beute aus dem ersten Überfall hatte er einen Teil seiner Ex-Frau zukommen lassen, den Rest „verfütterte“ er an einen Glücksspielautomaten. Auch nach den anderen Coups verspielte er die gesamte Beute.

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