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Vier Israelis wegen "Terrors" gegen Araber angeklagt

Fünf Monate nach einem tödlichen Brandanschlag auf eine palästinensische Familie im Westjordanland werden vier Israelis angeklagt. Wie das Justizministerium in Jerusalem am Samstag mitteilte, wird ihnen Beteiligung an Akten "schweren Terrors gegen Araber und ihr Eigentum" vorgeworfen. Zwei der Verdächtigen, die ab Sonntagmorgen um 08.30 Uhr vor dem Bezirksgericht Lod stehen, seien Minderjährige.


Anfang Dezember hatten die Ermittler des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet erklärt, dass mehrere israelische Tatverdächtige festgenommen wurden. In Duma, im Norden des von Israel besetzten Westjordanlands, waren am 31. Juli nachts zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden. Im Haus der Familie Dawabsha verbrannte ein 18 Monate alter Bub, während seine Eltern kurz darauf an ihren schweren Brandverletzungen starben.

Die Brandwunden des vierjährigen Bruders werden weiter in einer israelischen Klinik behandelt. Am Tatort sprühten die Brandstifter einen Davidstern sowie die Parolen “Lang lebe der Messias” und “Rache”. Wie der Shin Bet damals weiter mitteilte, handelt es sich bei den israelischen Verdächtigen um junge Männer. Nachgegangen werde auch dem Verdacht, “dass sie einer jüdischen Terrorgruppe angehören, die Attentate verübt”.

Der Mordanschlag in Duma ist neben dem Nutzungsstreit um den Jerusalemer Tempelberg ein entscheidender Auslöser für die seit Monaten andauernde Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. Seit Anfang Oktober gab es zahlreiche Angriffe von Palästinensern auf Israelis sowie gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen jungen Palästinensern und israelischen Soldaten. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden dabei 138 Palästinenser, 20 Israelis, ein US-Bürger und ein Eritreer getötet.

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