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Viennas Viertelstunde

Dank vier Toren in nur einer Viertelstunde drehte die Vienna nach einem Rückstand das Heimspiel gegen den FC Lustenau zu ihren Gunsten und siegte schlussendlich verdient mit 4:2. Dabei hatte es die ersten 45 Minuten so gar nicht nach einem Tor Reigen ausgesehen...

In für ein Heimspiel ungewohnten weissen Dressen (Lustenauer in Blau) liefen die an sich Blau Gelben Wiener mit drei Saisonneuzugängen auf. Beim FC Lustenau blieb überhaupt fast kein Stein auf dem anderen nach der letzten Saison: insgesamt 16 Neuzugänge waren in der kurzen Sommerpause zu verzeichnen. Dementsprechend waren die Spieler vor allem im Aufbau und dem Spiel aus der Abwehr heraus noch nicht wirklich aufeinander abgestimmt. Die Vienna fand in den ersten 45 Minuten nicht das richtige Konzept gegen die Blauen aus Vorarlberg. Vereinzelte Chancen gab es zwar auf beiden Seiten, zwingendes war aber nichts dabei. Die Vorarlberger wurden vor allem bei Standardsituationen gefährlich, spielten aber sonst keine Chancen heraus. Es war zwar kein lauer Sommerkick, richtig zu begeistern wusste die Partie aber auch nicht. Als sich die Zuschauer bereits in der Halbzeitpause wähnten, setzte sich Christoph Freitag an der rechten Flanke durch und gab scharf und maß genau auf Florian Zellhofer herein. Der konnte aus kurzer Distanz per Kopf zum 1:0 für den FC Lustenau verwandeln. Erst kurz zuvor war der Neuzugang von St. Pölten für den verletzungsbedingt ausgeschiedenen David Witteveen ins Spiel gekommen.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich die Vienna von Beginn weg weit agiler und kombinationsfreudiger. Nun versuchte man es verstärkt mit Kurzpassspiel und dem Spiel über die Seiten. Das Konzept ging auf, während noch die ersten zwei gefährlichen Stanglpässe noch keine Abnehmer fanden, trumpfte der sehr schussstarke Ex Internationale Marjan Markovic auf: Fast aus dem Stand schoss er wunderschön aus 25 Metern mit einer erstaunlichen Wucht zum 1:1 ein. Fahrlässig aber auch die Vorarlberger, die ihn nicht attackierten. Der Schock saß anscheinend tief. Die Vienna setzte nach: Markovic leitete mit einem Seitenwechsel die Aktion ein: Linksverteidiger Kröpfl wagte einen Vorstoss, wird nur zaghaft attackiert, und gibt schließlich auf Neuzugang Kerschbaumer ab, der nicht mehr viel falsch machen konnte. Innerhalb von sieben Minuten drehte die Vienna die Partie- es sollte aber für die Wiener noch besser kommen: nach einer wieder sehr guten Kombination hatte Markovic nun nur noch eine leichte Schussübung aus dem Strafraum zu vollziehen: 3:1.

Beim Torjubel zog er sich sein Trikot über den Kopf und kassierte dafür, so wie es die Regeln seit vier Jahren vorsehen, Gelb: seine Zweite in diesem Spiel. Ausschluss. Eine harte, aber den Regeln nach zu gebende Entscheidung, vom erst 27 jähirgen Liga Debütanten Bernd Eigler.  Letzte Chance für den FC Lustenau? Im Gegenteil: die Vienna legte nur fünf Minuten später noch eins drauf und schoss das vierte Vienna Tor innerhalb von nur einer Viertelstunde. Der FC Lustenau war trotz numerischer Überlegenheit in der zweiten Halbzeit chancenlos und fand kein Rezept gegen eine sehr sicher wirkende Vienna Defensive. Das 2:4 zum Abschluss, war im Endeffekt nur noch Kosmetik, aber die beste Vorarlberger Aktion aus dem Spiel heraus.

Nach dem Auswärts Unentschieden gegen den Titelkandidaten Altach in der ersten Runde ein guter Saisonstart von der Vienna: so mancher wird sich aber auch noch an die letzte Saison erinnern, als sich die Blau Gelben nach zwei Auftaktsiegen nur einige Runden später bereits am Tabellenende wiederfanden. Mit dieser im Vergleich zum Vorjahr weit routinierten Mannschaft wird das aber wohl nicht mehr passieren…

First Vienna FC 1894 – FC Lustenau 1907 4:2 (0:1), Hohe Warte, 2100 Zuschauer

Schiedsrichter: Bernd Eigler

Tore: Markovic (52.), Kerschbaumer (58.), Markovic (64.), Djokic (68.); Zellhofer (45.), Freitag (86.)

First Vienna: Traby; Kröpfl, Dospel, Beciri; Salvatore; Jelenko (38. Kienzl), Kerschbaumer, Hattenberger, Markovic; Mair (75.Tiffner), Djokic (67. Mattes)

FC Lustenau 1907: Breuss; Eisele, Riess, Mimm, Bolter; Minoretti, Vanderhoeght (62. Luxbacher), Ritzmaier, Holzmann (79. Rupp); Freitag, Witteveen (28. Zellhofer)

Gelbe Karten: Beciri; Mimm

Gelb Rot: Markovic

Stimmen zum Spiel:

Ernst Dospel (Vienna Kapitän): „Die erste Halbzeit war spielerisch zum Vergessen. Wir haben lange Bälle gespielt, statt über die Seiten zu kombinieren. In der zweiten Halbzeit waren wir weit besser. Den Auschluss verstehe ich nicht, das hat doch nichts mit Fußball zu tun.“

Hans Kogler (FC Lustenau Trainer): „Unsere Raumaufteilung hat nach dem Ausgleich nicht mehr gepasst. Wir waren auch zu wenig aggressiv und sind nach dem 2:1 ins offene Messer gelaufen, weil sich die Vienna geschickt zurückgezogen hat.“

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