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Viennale 08: "Riskanteres" Programm, Isabelle Huppert als Gast

Nadine Ayoub
Nadine Ayoub
Das 46. Filmfestival Viennale von 17. bis 29. Oktober holt viel Österreichisches und prominente Gäste wie Isabelle Huppert nach Wien. Spielfilme bei der Viennale | Das Kurzfilm-Programm Der Viennale Trailer: | Bilder der Präsentation

Mit prominenten Gästen wie Isabelle Huppert, Luc Dardenne und Ingrid Caven, Tributes an Bob Dylan und den Regisseur Werner Schroeter und besonderer Aufmerksamkeit für den heimischen Film wartet das 46. Filmfestival Viennale (17. bis 29. Oktober) auf. Langzeit-Intendant Hans Hurch wollte sich bei einer Pressekonferenz am Mittwochabend nicht selbst loben, aber bekundete, dass das heurige Programm “sehr schön” geworden ist: Es sei “riskanter als in den letzten Jahren” und widme sich “vielen ungewöhnlichen, kleineren, unbekannten Arbeiten”, so Hurch. Der Vorverkauf beginnt am Samstag (4.10.).

Tickets

Tickets gibt es ab 4.10. an den drei Vorverkaufsstellen Stubentor, Schottentor-Passage und Generali-Center, online unter http://www.viennale.at sowie unter der Gratis-Telefonnummer 0800 664 008. Den heurigen Viennale-Trailer hat Jean-Luc Godard gedreht. Die positive mediale Aufmerksamkeit, die der Trailer u.a. mit einem halbseitigen Artikel in “Le Monde” hatte, sei zu Zeiten der internationalen Berichterstattung über die Nationalratswahl so etwas wie eine “Umwegrentabilität” der Kultur für das Bild Österreichs gewesen, so Hurch. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) lobte die Viennale als “Filmfestival mit Haltung”, als “Festival gegen die Beliebigkeit mit sehr spezifischer Handschrift”.

“Entre les murs”

Eröffnungsfilm im 180 Werke umfassenden Programm ist der Cannes-Gewinner “Entre les murs” (Zwischen den Mauern) von Laurent Cantet. Den Abschluss des Festivals macht der israelische Film “Waltz With Bashir”. Der in Locarno als bester Debütfilm prämierte österreichische Film “März” von Händl Klaus ist unter den rund 20 Lang- und Kurzfilmen aus Österreich, dessen Filmschaffen damit im Viennale-Programm so stark vertreten ist wie selten zuvor. Er habe heuer eine “ganze Reihe” heimischer Filme “ungewöhnlich interessant” gefunden, so Hurch. Nikolaus Geyrhalters “7915 KM” über die Rallye Paris-Dakar und Constantin Wulffs “In die Welt”, ein Einblick in eine Geburtsklinik, feiern bei der Viennale ihre Österreich-Premiere. Ur- und Erstaufführungen gibt es u.a. auch von Erwin Wagenhofer, Siegfried A. Fruhauf, Sasha Pirker oder Tina Leisch.

“Ich habe bewusst auf einiges verzichtet”, so Hurch: “Auf großes kommerzielles Kino, aber auch auf Arbeiten im Segment der Viennale, um neuen Filmemachern die Möglichkeit zu geben”, bei der Viennale präsent zu sein. Schwerpunkte im Festival sind das lateinamerikanische Kino sowie im Dokumentarfilmbereich das Subgenre Porträtfilme (etwa über Mike Tyson oder Patti Smith) und eine Israel-Schiene, die sich mit der Identität des Landes auseinandersetzt.

Tribute to Bob Dylan

Die Tributes sind heuer der Folk-Legende Bob Dylan und dem deutschen Regisseur Werner Schroeter gewidmet. Schroeters jüngster, in Venedig uraufgeführter Film “Nuit de chien” wird auch in Wien bei einer Gala mit u.a. den Gästen Christine Kaufmann, Ingrid Caven, Peter Kern und Wolf Wondratschek zu sehen sein, dazu ist ein Konzert mit Caven im Akademietheater (25.10.) geplant. Die große Retrospektive im Filmmuseum widmet sich der Stadt Los Angeles.

Die Special Programs des heurigen Festivals stellen die Werke des jungen portugiesischen Filmemachers Miguel Gomes und des US-amerikanischen Regisseurs John Gianvito vor, die beide auch selbst anwesend sein werden. In Kooperation mit dem Filmarchiv Austria widmet sich ein Spezialprogramm der österreichischen Schauspielerin Nora Gregor. Schnell ausverkaufte Filme werden wieder, wie im vorigen Jahr, in der Schiene “Bonus Track” (täglich 18.30 Uhr, Künstlerhauskino) erneut zu sehen sein.

Mit “Evening’s Civil Twilight in Empires of Tin” (Uraufführung am 19.10.) wird das erste Auftragswerk der Viennale präsentiert. Der Abend “Music for Films” (27.10.) widmet sich, in Kooperation mit dem Label Kairos, dem Musikschaffen für Filme durch die österreichische Komponistin Olga Neuwirth. Zum 80. Geburtstag von Eric Pleskow gibt es ebenfalls am 27.10. eine Buchpräsentation und Lesung.

Gartenbau, Metro, Stadtkino, Urania, Künstlerhauskino

Die Viennale wird wie im vergangenen Jahr in den Innenstadtkinos Gartenbaukino, Metrokino, Stadtkino, Urania und Künstlerhauskino stattfinden. Spielort der Retrospektive ist das Filmmuseum. Insgesamt steht dem Festival ein Budget von 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Ab kommendem Jahr werde es 100.000 Euro mehr von der Stadt Wien geben, sagte Mailath-Pokorny.

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