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Vienna steht vor Klassenerhalt

Verdientes 3:0 im Relegationsheimspiel gegen den Meister der Regionalliga Ost. Nach einer ansehnlichen und heiß umkämpften Partie setzten sich die Blau Gelben verdient durch. Wahrscheinlich mehr als nur die halbe Miete vor dem für Samstag angesetzten Rückspiel im Burgenland.
Bilder vom Spiel

Eigentlich war das Spiel ja für gestern Dienstag angesetzt. Aufgrund strömenden Regens und dem in Wasserlacken stehenden Spielfeld konnte aber nicht angepfiffen werden. Erstaunlicher Weise war das Feld aber heute schon wieder in recht gutem Zustand und es konnte 24 Stunden später tatsächlich losgehen. Und das vor einer Traumkulisse: über 5000 Zuseher waren auf die Hohe Warte gepilgert, darunter auch rund 200 Parndorfer.

Und sie sollten nicht umsonst gekommen sein: Keines der beiden Teams taktierte. Beide Mannschaften spielten offensiv. Chancen konnten dabei in den ersten 45 Minuten auf beiden Seiten verzeichnet werden, mit leichtem Übergewicht für die Blau Gelben. Die Nervosität war zwar in einigen Szenen anzumerken, die Defensivabteilungen standen aber noch relativ sicher. Die größten Chancen hatten Stanisavljeivc nach einem Stanglpass von Djokic für die Vienna und Pittnauer auf der anderen Seite, der alleinstehend nach gutem Solo von Severiano Alves aus halblinker Position verzog. Die Halbzeit Eins wurde zwar temporeich, aber auch sehr hart geführt. Dies änderte sich bis Spielende nicht: zehn gelbe Karten waren am Ende zu verzeichnen.

Routinier Andreas Fading kam bei der Vienna zum Einsatz, ließ ein zwei mal seine Schlitzohrigkeit aufblitzen war aber im Endeffekt doch zu langsam um als Stürmer wirklich gefährlich zu werden. Eigentlich ein klarer Fall für den flinken Philipp Hosiner (13 Saisontore), der von Alfred Tatar in den letzten Partien nur auf die Tribüne gesetzt wurde, da er in Verhandlungen mit Bundesliga Aufsteiger Admira stand. Diesmal saß er anfangs immerhin auf der Bank und er sollte tatsächlich auch noch seine Chance bekommen….

Nach der torlosen ersten Halbzeit wurde der beinahe schon verlorene Sohn von Alfred Tatar dann doch noch für Fading in der 55. Minute eingewechselt. Eine gute Entscheidung. Aber der Reihe nach. Bis zur 65. Minute schien es noch so, als hätte die Vienna den Faden verloren. Im defensiven Mittelfeldtaten sich Lücken auf, die Burgenländer kamen immer wieder gefährlich vor das Tor, während bei den Döblingern niemand den gefährlichen Pass wagte. Die Zuschauer wurden bereits skeptisch. Doch nachdem Schiedsrichter Schüttengruber ein Abseitstor der Vienna aberkannte, antworteten diese in den Folgeminuten nicht mit Resignation, sondern mit vollem Risiko.

Das wurde belohnt: Zunächst vergab noch Hosiner aussichtsreich per Kopf, der daraus resultierende Eckball brachte noch mehr: Nach einer Djokic Hereingabe köpfelte Rathfuss unhaltbar und scharf ein. Grenzenloser Jubel auf den Rängen. Doch die Vienna gab sich damit nicht zufrieden und auch die Parndorfer stellten sich überraschend nicht hinten rein. Sie spielten auf Ausgleich. Das sollte sich rächen: Nach einer Traumflanke von Salvatore konnte Hosiner aus kurzer Distanz einnetzen. Ob das wohl sein Abschiedsgeschenk war? Er zeigte sich weiter bissig und hoch motiviert, und legte als Draufgabe auch noch das 3:0 in der Nachspielzeit auf: nach einem über Mair eingeleiteten Konter gab er gut auf Rade Djokic in den Strafraum ab, der Böcskör keine Chance ließ. Die Parndorfer konnten ihr Unglück nicht fassen, schließlich spielten sie bis zum Schluss darauf ein Tor zu erzielen. Doch der Sensationsgoalie der Vienna, Marc Traby (vor der Saison noch 3. Schlussmann) war nicht zu bezwingen.

Nicht nur aufgrund der sehr starken letzten 25 Minuten, sondern auch wegen der zahlreicheren Chancen, der ambitionierteren Offensive, der über weite Strecken sicheren Abwehrleistung ein auch in dieser Höhe verdienter Vienna Sieg. Ein Traumergebnis für die Döblinger, die mit dem 3:0 Vorsprung schon sehr leichtsinnig umgehen müssten, um den Klassenerhalt beim Rückspiel diesen Samstag nicht in trockene Tücher zu bringen.

First Vienna FC 1894 – SC/ESV Parndorf 3:0 (0:0), Hohe Warte, 6000 Zuschauer (ausverkauft), Schiedsrichter: Manuel Schüttengrüber

Tore: Rathfuss (76.), Hosiner (85.), Djokic (93.)

First Vienna: Traby; Rathufss, Dospel, Beciri, Salvatore; Stanisavljevic (52. Kienzl), Markovic, Strohmayer (67. Toth), Mair; Fading (55. Hosiner), Djokic

SC/ESV Parndorf: Böcskör; Galee, Kummerer, Huber, Aydogdu; Lalic, Jusits (60. Helm), Milosevic, Juroszek; Pittnauer (57. Pinter), Severiano Alves  

Gelbe Karten: Markovic, Strohmayer, Dospel, Salvatore, Toth, Djokic; Pittnauer, Kummerer, Milosevic, Jusits

Stimmen zum Spiel:

Alfred Tatar (Vienna Trainer): In dieser Höhe ist der Sieg absolut überraschend, denn bis zum 1:0 haben sie sehr gut dagegen gehalten. Kein Einzelspieler ist hervorzuheben, es war eine sehr gute Mannschaftsleistung. Jetzt muss Parndorf im Rückspiel alles riskieren, während wir schauen müssen möglichst schnell ein Tor zu schießen.

Simon Knöbl (Parndorf Trainer): Wir haben im Endeffekt zu sehr darauf gespielt ein Tor zu erzielen. Ich kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, denn das war meine Vorgabe. Wir sind nach dem 1:0 dafür bitter bestraft worden. Im Rückspiel zählt jetzt keine Taktik, sondern volles Risiko.

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