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Vienna Ring Tram: Touristen-Bim in Wien fährt weiter Verluste ein

Seit April 2009 gibt es die Ring Tram, rentabel ist die Touristen-Bim nicht.
Seit April 2009 gibt es die Ring Tram, rentabel ist die Touristen-Bim nicht. ©APA
Seit vier Jahren gibt es in Wien die Möglichkeit einer Stadtrundfahrt auf Schienen. Die gelb-schwarze "Vienna Ring Tram" gehört aber sicher nicht zu den erfolgreichsten Touristen-Attraktionen der Stadt. Weiterhin fährt sie Verluste ein, 2013 hofft man jedoch auf den Sprung aus den roten Zahlen.
Sightseeing auf Schienen
40.000 Fahrgäste im ersten Jahr

Die gelb-schwarz gebrandete und mit Info-Kopfhörern ausgestattete Touristen-Straßenbahn dreht seit April 2009 täglich ihre Runden entlang der Wiener Ringstraße. Für die Wiener Linien, die das Gefährt betreiben, ist die Attraktion auch nach vier Jahren weiterhin ein Verlustgeschäft. Welches Minus die “Vienna Ring Tram” zuletzt verursachte, wollte man bei den Öffi-Betrieben nicht sagen: “Konkrete Ergebniszahlen geben wir nicht bekannt.” Nur so viel: Der Umsatz lag 2012 bei 389.000 Euro, was einem Plus von 13 Prozent gegenüber 2011 gleichkommt. Aus diesem Jahr stammt auch ein Bericht des Kontrollamts, das die Gebarung der Touri-Bim näher unter die Lupe nahm. Damals betrug der Jahresverlust gut 72.000 Euro. Die Prüfer stellten aber fest, dass man das Defizit im Vergleich zum Startjahr 2009 (117.000 Euro) bereits verringern konnte.

Auslastung der Ring Tram liegt bei 40 Prozent

Gleichzeitig war die Sitzplatzauslastung der auf Sightseeing getrimmten Straßenbahn alten Typs von ursprünglich 26,5 Prozent auf 32,2 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Für 2012 weisen die Wiener Linien eine Auslastung von mehr als 40 Prozent aus. Laut eigenen Angaben wurden im Vorjahr 68.000 Fahrgäste gezählt. Damit gebe es kontinuierliches Wachstum bei Passagieren und Umsatz.

Heuer noch soll die “Vienna Ring Tram” dann auch aus der Verlustzone kommen – auch durch Kostensenkungen. Welche Maßnahmen konkret folgen sollen, werde in den nächsten Wochen und Monaten noch erarbeitet, so der Wiener-Linien-Sprecher. “Es kommt aber weder zu einer Verlängerung der Intervalle noch zu einer Verkürzung der Betriebszeiten.” Derzeit ist die Spezial-Bim täglich zwischen 10.00 und 18.00 Uhr im 30-Minuten-Takt unterwegs, sie funktioniert nach dem “Hop on Hop off”-Prinzip.

Touristen-Bim noch nicht als Attraktion etabliert

Seitens der Verkehrsbetriebe argumentiert man, dass Touristenattraktionen eben ihre Zeit bräuchten, um sich am Markt etablieren zu können und etwa in die diversen Reiseführer Eingang zu finden. Die Wiener Linien wollen demnächst die Bewerbung noch einmal verstärken.

Das Kontrollamt sah 2011 den Grund für die roten Zahlen in zu optimistischen Annahmen der Wiener Linien. Diese waren ursprünglich davon ausgegangen, ein ausgeglichenes Ergebnis bereits bei einer 25-prozentigen Auslastung mit einer Unschärfe von plus/minus fünf Prozent zu schaffen. Dafür hatte man aber mehr höherpreisige Tickets verkaufen müssen. Zur Erklärung: Eine Ringrunde kostet ganze sieben Euro, ein 24-Stunden-Ticket neun Euro – in Kombination mit einer herkömmlichen Öffi-Tageskarte 14 Euro. (APA)

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