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Vienna Knights gewinnen Thriller in Innsbruck!

©Florian Schellhorn - www.footballpics.info
Schlagerspiele halten selten, was sie versprechen. Doch das Semifinale der Division II zwischen der zweiten Mannschaft von Europacupsieger Swarco Raiders und den Vienna Knights hat die hohen Erwartungen bei weitem übertroffen.

Den Fans in Tirol wurde ein tolles Footballspiel geboten. Lesen Sie das Protokoll eines Footballspiels, das Einzug in die Geschichtsbücher (beider Teams) finden wird.

Packender Fight auf Biegen und Brechen
Darf das AFL-Wildcardspiel zwischen den Danube Dragons und den Carinthian Black Lions als pure Dramatik bezeichnet werden, so brachte das Spiel in Tirol nochmals eine Steigerung. Dabei waren die Vorzeichen für einen erfolgreichen Auftritt der Vienna Knights nicht die besten. Denn nicht weniger als zehn (!) Spieler fehlten den Wiener Rittern.

Bereits die ersten 46 Minuten zeigten großen Sport: Sehr präzise Spielzüge (ausgeführt mit hoher Geschwindigkeit), Spielwitz, ständige Führungswechsel und Trainerteams, die sich im Vorfeld ausgezeichnet analysiert hatten. Das Spiel war hart, aber äußerst fair geführt. „Das Spiel wogte hin und her. Wir waren gut auf sie eingestellt und umgekehrt genauso. Was am Ende passierte, wäre eigentlich ein perfektes Drehbuch für einen Hollywood-Film“, so Knights-Headcoach Hany Razi zum Spiel.

Die unglaublichen 120 Sekunden von Innsbruck
Knapp zwei Minuten waren in Innsbruck noch zu spielen. Die Vienna Knights lagen mit zwei Punkten zurück. Die Wiener erhielten den Ball sehr nahe an der eigenen Endzone. Keine gute Ausgangsposition, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Doch die Vienna Knights marschierten über das Feld und brachten sich in ausgezeichnete Feldposition. Das Problem jedoch war, dass die Wiener Ritter kaum noch Zeit hatten um den Ball in die Endzone zu bringen. Es folgten die verrücktesten zehn Sekunden in der Klubgeschichte der Vienna Knights.

Der „Prince of Kick“ schießt die Knights ins Finale
Im American Football werden die Kicker manchmal belächelt. Wenn jedoch die Entscheidung in einem Footballspiel gesucht wird, werden sie schnell zum Helden. Knights-Kicker Wolfgang Weber wird von Mitspielern und Fans als „Prince als Kick“ bezeichnet. Seinem Spitznamen machte er in Innsbruck alle Ehre. Vor dem spielentscheidenden Kick brachten ihn selbst zwei Timeouts des Gegners (eigentlich wäre nur eines erlaubt – der einzige Fehler der ausgezeichneten Referees) nicht aus der Ruhe und er verwandelte das entscheidende Field Goal sicher.

„Hail Mary pass“ der Raiders misslingt
Mit dem Field Goal gingen die Vienna Knights mit 30:29 in Führung. Die Raiders hatten noch Zeit für einen Spielzug. In solchen Situationen erbitten die Coaches eines Footballteams die Unterstützung von „allerhöchste Stelle“. Beim „Hail Mary pass“ (Anm.: Ein weiter Pass in Richtung der Endzone des Gegners mit wenig Chance auf Erfolg) erbittet ein Footballteam die Unterstützung der Heiligen Maria. Den Raiders II wurde diese nicht zu Teil. Die Knights konnten den Ball abschlagen und gewannen den Thriller von Innsbruck.

Freudentränen bei Knights
Während die Raiders II mit dem Schicksal haderten, kannte der Jubel bei den Vienna Knights keine Grenzen. Tänze, Jubelgesang und auch einige Freudentränen wurden in der Teamzone der Knights verdrückt. Dass der Außenseiter aus Wien den Favoriten aus Tirol schlagen konnte, ist ein Erfolg, von dem die Spieler, Coaches und Mitglieder der Teamorganisation noch lange erzählen werden.

Hany Razi (Vienna Knights): “Zum Spiel fällt mir nur ein Wort ein: Unglaublich. Uns haben viele Spieler gefehlt. Aber alle, die gespielt haben, sind über sich hinausgewachsen und haben Phantastisches geleistet. Für mich war das DAS Highlight als Coach eines Footballteams. Ein großes Kompliment an den Gegner aus Tirol. Sie haben einen sensationellen Job auf dem Spielfeld abgeliefert. Sie spielen ihre Spielzüge sehr sauber. Ein äußerst faires Team, gegen die es großen Spaß macht zu spielen. Ich bin mir sicher, dass einige Raiders II Spieler es in die AFL schaffen werden.
Ich möchte noch etwas Organisatorisches loswerden. Selten sind wir so freundschaftlich behandelt worden wie von den Raiders. Für die Raiders ist Gastfreundschaft nicht bloß ein Wort. Auf dem Feld sind wir Kontrahenten aber abseits davon sind wir wahre Freunde. Nur in einem solchen Umfeld gelingt es, solche sportlichen Leistungen auf dem Feld zu zeigen. Ein große Dankeschön an die Raiders!“

Mike Pirker (Vienna Knights): “Bei einer solchen Nervenschlacht alterst du als Coach doppelt schnell (lacht). Ein unglaubliches Spiel von zweier großartigen Teams. Ich finde es äußerst schade, dass die Raiders den Platz Tivoli W1 verloren haben. Denn dieses Team hat mehr verdient!“

Swarco Raiders II vs. Vienna Knights 29:30 (24:21)
Innsbruck, 100 Zuschauer

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