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Vienna Business School: Fremdsprachen abseits des Unterrichts verboten

Debatte um Fremdsprachen in der Vienna Business School.
Debatte um Fremdsprachen in der Vienna Business School. ©APA/Sujet
An der Vienna Business School-HAK/HAS Mödling (VBS) soll laut einer in sozialen Medien kursierenden Benachrichtigung der Direktion im gesamten Schulhaus lediglich Deutsch gesprochen werden. Als Anlassfall wird ein interkultureller Konflikt mit dem Reinigungspersonal angegeben.

Der Schulbetreiber bestätigte dieses “missverständliche” Schreiben.

Die Weisung sei seitens der Schulleitung “nicht sehr glücklich formuliert”, so Martin Göbel, Geschäftsführer des Fonds der Wiener Kaufmannschaft, der die insgesamt sechs VBS in Wien und Niederösterreich betreibt. Man sei dabei “etwas über das Ziel hinaus geschossen”.

Vienna Business School: “Amtssprache Deutsch”

In dem Schreiben heißt es, dass in Unterhaltungen im Schulgebäude lediglich die “Amtssprache Deutsch” gesprochen werden darf. Das gelte auch für die Pausen. Ausgenommen ist demnach lediglich der Einsatz der in der Schule angebotenen lebenden Fremdsprachen Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch im Unterricht.

Kann ein Schüler beispielsweise mit seinen Eltern nur in einer anderen Sprache kommunizieren, “können diese Telefongespräche nur in einem Bereich der Schule geführt werden, wo sich keine anderen Personen aufhalten, die sich auf irgendeine Art beleidigt fühlen könnten”, so die Benachrichtigung der Schulleitung, die am Montag-Nachmittag für die APA nicht erreichbar war.

Konflikt mit Reinigungskraft

Laut Göbel bildet ein Konflikt zwischen einem Schüler albanischer Herkunft und einer mazedonischen Reinigungskraft den Anlass für die Maßnahme. Die beiden gerieten in einen Streit, im Zuge dessen sich auch eine türkischsprachige Schülerin beleidigt gefühlt habe. Sie meldete den Vorfall dann der Direktion. “Das hat die Frau Direktor zum Anlass genommen, darauf hinzuweisen, was die offizielle Unterrichtssprache ist”, so Göbel.

Bei der Weisung gehe es nicht um ein Verbot, sondern in erster Linie um Sensibilisierung dahin gehend, dass es im “Sprachgewirr” zu Missverständnissen kommen könne. Schüler könnten selbstverständlich weiter untereinander sprechen, wie sie wollen, das kulturelle Miteinander an den Schulen “funktioniere hervorragend”.

(APA)

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