“Vielleicht lieber morgen” ist die Verfilmung eines in den USA sehr beliebten Briefromans für Jugendliche von Autor Stephen Chbosky, der auch selbst Regie geführt hat. Es geht um die Probleme des Erwachsenwerdens, um Klamotten, Musik und Schule, aber vor allem um Freundschaft, Liebe und das gefühlte Anderssein als alle anderen. Mittendrin bezaubert die 22-jährige Watson mit frechem Kurzhaarschnitt als liebenswert-verrückte Sam. Ab Donnerstag im Kino.
“Vielleicht lieber morgen”: Emma Watsons erste Hauptrolle nach Potter
Gemeinsam mit ihrem Stiefbruder Patrick kümmert sich Sam um den jüngeren und introvertierten Charlie, der nach dem Selbstmord eines Freundes an Depressionen leidet und in der Schule keinen Anschluss findet. Die beiden nehmen ihn in ihre Clique auf, essen in der Schule gemeinsam zu Mittag, feiern und tanzen. Für Charlie beginnt ein völlig neues Leben und natürlich verliebt er sich auf der Stelle in Sam. Erst nach und nach findet er heraus, dass auch seine oberflächlich immer so fröhlich scheinenden neuen Freunde Probleme haben: Sam sucht sich immer wieder Männer aus, die sie schlecht behandeln, und leidet unter mangelndem Selbstbewusstsein. Patrick ist schwul, muss seine Beziehung aber seinem Partner zuliebe vor der Öffentlichkeit verheimlichen.
Die Geschichte erinnert an viele andere Filme über das Erwachsenwerden und wirkt nicht wirklich neu. Vor allem Patrick-Darsteller Ezra Miller spielt aber mit so viel Spaß und Ausdruck, dass er seiner weltbekannten Kollegin Emma Watson fast die Show stiehlt. Doch auch Watson, die außer der Hermine in den “Harry Potter”-Filmen bislang nur kleinere Rollen gespielt hat, und der junge Logan Lerman als Charlie überzeugen. In den Nebenrollen bringen zudem Kate Walsh (“Grey’s Anatomy”), Paul Rudd (“Liebe in jeder Beziehung”) und Joan Cusack (“Die Waffen der Frauen”) ein wenig Hollywood-Glamour mit.
Per Zufall entdecken Charlie, Sam und Patrick schließlich ein Rezept gegen Traurigkeit. Wenn es ihnen schlecht geht, fahren sie mit einem Pick-Up-Truck durch einen Tunnel, drehen ein ganz bestimmtes Lied laut auf und immer einer von ihnen stellt sich abwechselnd mit ausgebreiteten Armen auf die Ladefläche des Wagens. “Jetzt konnte ich es endlich sehen”, sagt Charlie, als er zum ersten Mal dran ist. “Es wird einen Tag geben, an dem ich nicht mehr traurig bin. Einen Tag, an dem ich mich lebendig fühle.”