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Viele neue Luftspektakel bei der Airpower19 in Zeltweg

Die italienische Kunstflugstaffel Frecce Tricolori ist wieder mit dabei.
Die italienische Kunstflugstaffel Frecce Tricolori ist wieder mit dabei. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Trotz einiger Ausfälle von beliebten Programmpunkten warten auf die Besucher der Flugshow Airpower19 am Wochenende viele neue Highlights.

Die internationale Flugshow Airpower19, die am 6. und 7. September am obersteirischen Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg stattfindet, bietet rund 200 Luftfahrzeuge aus über 20 Nationen auf.

Das Programm ist laut Projektleiter Brigadier Arnold Staudacher breit gefächert und attraktiv. Allerdings wird es keinen Überflug einer Heeres-Hercules C-130 und auch keine großangelegte Luftlandung geben.

Keine Hercules-Maschine und Luftlandung bei Airpower19

Der bei den Zusehern beliebte Überflug und das Static Display der Hercules-Transportmaschine dürfte heuer flachfallen. Grund ist u.a. die Wartung der drei Heeres-Maschinen in Großbritannien, weil es weltweit bei diesem Muster Überprüfungen wegen der Propeller gab, wie es bei der Airpower-Pressekonferenz am Mittwoch hieß. Allerdings könnte eine Maschine am Rückflug aus England am Freitag Zeltweg überfliegen und dann zu ihrer Basis Linz-Hörsching zurückkehren.

Mit dem Ausfall der Hercules muss auch die traditionelle Abfangübung umgestaltet werden. Hier springen die Flying Bulls ein - eine Falcon 900 spielt den Part des Hasen, den die Eurofighter stellen und begleiten sollen. Auch den aufwändigen, aber spektakulären Teil des Programms - Fallschirmabsprünge und Hubschrauberanlandungen des Jagdkommandos und des Luftlandesbataillons 25 - gibt es heuer nicht. Dafür treten beliebte "Stammgäste" auf: die Kunstflugteams Frecce Tricolori, die Patrouille Suisse oder die spanische Patrulla Aguila.

Programm wurde um Spektakel wie Luftkampf erweitert

Dafür werden heuer einige spezielle, noch nicht gesehene Ereignisse geplant. Es sollen zwei Doppeldecker aus der Zeit der Ersten Weltkriegs in einer Art Luftkampf antreten. Gleiches gilt für historische Maschinen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs (Focke Wulf 190, Spitfire und Corsair), für Maschinen aus der Zeit des Korea-Krieges (F-86 "Sabre" und MiG-15) sowie zwei Eurofighter. Höhepunkt soll laut Oberstleutnant Dieter Springer ein gemeinsamer abschließender Vorbeiflug - ohne die zu langsamen Doppeldecker - sein.

Flying Bulls-Chefpilot Raimund Riedmann sagte, beim sogenannten Aerobatic Triple werden ein Hubschrauber BO-105, eine Flächenflugzeug Edge 540 und vier Skydiver gemeinsam zu sehen sein. "Allerdings drehen wir die Sache auch um: So umrundet bei uns heuer nicht das Flugzeug im Geradeausflug den Helikopter, sondern umgekehrt", sagte Riedmann.

Flugshow in der Steiermark ist größte Bundesheer-Übung 2019

Brigadier Staudacher zufolge handelt es sich bei der Airpower auch um die größte Übung des Heeres im Jahr 2019. Im Einsatz stehen rund 4.000 Soldaten aus allen Verbänden, dazu kommen rund 2.500 zivile Einsatzkräfte bzw. Caterer, in der Logistik tätige Personen usw.

Von den rund 4.000 Soldaten sind rund 1.000 Rekruten, weitere 1.500 sind Angehörige der Miliz. Für die Sicherheit und die Kontrollen bei den Eingängen mitverantwortlich sind u.a. das Milizbataillon Burgenland und die Milizkompanie aus dem weststeirischen Deutschlandsberg.

Auch sind wieder schwere Fahrzeuge wie der Schützenpanzer "Ulan" an Kreuzungs- und Kontrollpunkten im Einsatz. Erwartet werden wie in den vergangenen Jahren rund 300.000 Zuseher an beiden Tagen. Man wolle mit der Veranstaltung bewirken, dass die Menschen von der Militärluftfahrt begeistert werden und junge Menschen für einen Berufsweg bei den Luftstreitkräften oder generell beim Heer motiviert werden können, sagte Staudacher.

Rund 300.000 Besucher in Zeltweg erwartet

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sagte, er sei sehr froh, dass es "nach einigen Irritationen die Airpower wieder gibt". Bisher haben die sieben Airpower-Flugshows über zwei Millionen Besucher angelockt. Heuer dürften es wieder rund 300.000 werden, das beschere der Region auch ein entsprechendes Nächtigungsplus. An dieser Stelle wolle er auch ein "Danke an Didi Mateschitz" richten. Er habe einen einzigen Wunsch in Bezug auf die Airpower: "Dass sie unfallfrei bleibt." Er selbst bekomme ja immer ein bisschen Zittern, wenn er sehe, was die Piloten da leisteten.

Die Kosten von rund 3,6 Millionen Euro teilen sich Land Steiermark, Bundesheer und Red Bull zu gleichen Handen. Die Veranstaltung kam heuer wegen der Budgetnöte des Heeres nur durch eine Sonderfinanzierung des Bundes zustande. Auf die Frage, ob sich angesichts der chronischen "Klammheit" des Bundesheeres am Finanzierungsschlüssel etwas ändern könnte, etwa das Land mehr Kostenanteil übernehmen könnte, antwortete Schützenhöfer knapp und Präzise: "Nein."

Trotz Wahlkampfs wenig politische Prominenz bei Flugshow

Bei der Airpower dürfte recht wenig hochrangige Politik auftreten - trotz oder wegen des Wahlkampfes auf Bundes- und Landesebene. Ein Grund dürfte auch der klimaproblematische Aspekt der Flugshow sein.

Angesagt haben sich Verteidigungsminister Thomas Starlinger und ÖVP-LH Hermann Schützenhöfer, die beide am Freitag ab 18.00 Uhr zu einem Empfang in der Airpower-Lounge am Fliegerhorst Hinterstoisser laden. Bei der Airpower selbst dürfte Schützenhöfer wegen anderer Verpflichtungen und auch beim Auftritt von ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz in Graz beim Raiffeisensportpark um 14.30 Uhr nicht zugegen sein. SPÖ-LHStv. Michael Schickhofer wird sich in seiner Funktion als Katastrophenschutzreferent über die Tätigkeit der Einsatzleitung der BH informieren.

Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek, jetzt Klubobmann und Landtagswahl-Spitzenkandidat, wird auf der Flugshow vorbeischauen. Der designierte FPÖ-Bundesparteiobmann Nobert Hofer - als Präsidentschaftkandidat 2016 auf der Airpower zugegen gewesen wie auch der jetzige Bundespräsident Alexander Van der Bellen - ist hingegen am Freitag bei der FPÖ in Salzburg und am Samstag bei NR-Wahl-Auftakt der Freiheitlichen im oberösterreichischen Pasching.

Die Flugshow stellt auch eine Plattform für nationale und internationale Luftfahrtunternehmen zur Verfügung. Dies soll grenzüberschreitende Kooperationen im Luftfahrtsektor fördern und Arbeitsplätze nach Österreich holen. Die Ausstellung wird am Donnerstag um 14.30 Uhr vom Rüstungsdirektor des Bundesheeres Generalleutnant Norbert Gehart, den Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich Harald Mahrer, den Präsidenten der steirischen Wirtschaftskammer Josef Herk sowie der zweiten Landtagspräsidentin Manuela Khom (ÖVP) eröffnet. Aussteller sind u.a. Airbus Helicopters, Thales, Saab, Diamond Aircraft Industries GmbH, Frequentis AG, Rheinmetall Air Defence AG oder auch die TU Wien.

ÖBB mit speziellem Zubringer-Angebot zur Flugshow

Die ÖBB leisten auch heuer bei der Airpower Shuttledienste, sagte Regionalmanager Franz Suppan von der ÖBB-Personenverkehr AG. Sowohl am Freitag als auch am Samstag werden insgesamt 204 zusätzliche Zugfahrten für einen Shuttle-Verkehr zwischen den Auffangparkplätzen in Kraubath und Zeltweg eingesetzt. Fahrgäste des - ebenfalls verstärkten Fernverkehrs können in Knittelfeld auf die Shuttle-Züge umsteigen. Sonderzüge aus Wien und Kärnten runden das ÖBB-Angebot ab.

Wer am Samstag ausschließlich die Züge des Nahverkehrs (S-Bahn, Regionalzug, REX) nutzt, fährt um nur elf Euro mit dem Freizeitticket aus der ganzen Steiermark zur Veranstaltung und wieder nach Hause. Für den Freitag steht das Einfach-Raus-Ticket gestaffelt ab zwei Personen und ab 34 Euro zur Verfügung.

(APA/Red)

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