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Viele Hausbewohner unterschätzen das Einbruchsrisiko

Über 15.000 Einbrüche im Jahr 2012
Über 15.000 Einbrüche im Jahr 2012 ©Bilderbox
Im Durchschnitt wird in Österreich jeden Tag 40 Mal in ein Haus eingebrochen. 70 Prozent der Täter begehen die Tat spontan, sagte Othmar Ederer vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) bei einer Pressekonferenz in Wien.

Abhängig sei die Wahl des Objekts etwa von Schwierigkeitsgrad und Entdeckungsrisiko. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) unterschätzen viele die Gefahr.

Die Zahl der Einbruchsdiebstähle sei in den vergangenen Jahren leicht rückläufig, erklärte Ederer, dennoch seien im Jahr 2012 über 15.000 Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser angezeigt worden. Viele dieser Taten wären vermeidbar gewesen, so KFV-Direktor Othmar Thann. Jeder einzelne könne die Gefahr verringern, sagte auch Gerhard Lang, Leiter der Strategieabteilung beim Bundeskriminalamt, etwa durch Balkenriegelschlösser oder durch Sicherheitstüren.

Fenster nicht gekippt lassen

Außerdem sollten Terrassentüren geschlossen und Fenster nicht gekippt werden, wenn niemand zu Hause ist. Wichtig sei es auch, die Sicherheitsmaßnahmen aufeinander abzustimmen. Spontantäter legten sich im Vorfeld nämlich nicht auf die Art fest, in der sie eine Tat begehen, erklärte Lang. Finden sie etwa eine moderne Sicherheitstür vor, suchen sie den Weg über ein Kellerfenster.

Ein weiterer Sicherheitsfaktor könne auch der gute Kontakt mit den Nachbarn sein. Ungewöhnliche Vorgänge könnten so leichter erkannt und gemeldet werden. Mit jeder Straftat, die man so verhindern könne, verhindere man auch ein Opfer, betonte Lang. Neben den materiellen Schäden hätten diese häufig auch mit psychischen Folgen eines Einbruchs zu kämpfen. Bis zur Aufgabe der Wohnung oder zum Austausch der gesamten Kleidung könne das Gefühl der Unsicherheit führen.

Österreicher oft zu sorglos

Viele Österreicher machen es den Dieben dennoch nicht schwer. Laut einer aktuellen KFV-Umfrage sind 43 Prozent nicht oder kaum besorgt darüber, dass sie selbst Opfer eines Einbruchs werden könnten, erklärte Thann. Bei 34 Prozent der 500 Befragten gelten Verstecke in der eigenen Wohnung – etwa Schubladen, Wäschestapel oder Kastenecken – gar als sichere Verstecke für Schmuck oder Bargeld, führte er aus. In Garagen und unter Blumentöpfen seien noch immer Zweitschlüssel zu finden.

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