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"Viele Frauen können sich ihr Leben nicht mehr leisten": Gewerkschaft fordert Maßnahmen gegen Teuerung

Die Gewerkschaft fordert vor dem Internationalen Frauentag am 8. März Maßnahmen gegen die Teuerung.
Die Gewerkschaft fordert vor dem Internationalen Frauentag am 8. März Maßnahmen gegen die Teuerung. ©canva (Sujet)
Die Gewerkschaften fordern vor dem Frauentag am 8. März 2023 Maßnahmen gegen die Teuerung.
Frauentag findet im Jahr 2022 zum 111. Mal statt

"Viele Frauen können sich aufgrund der hohen Preise ihr Leben nicht mehr leisten", warnte Klaudia Frieben, Bundesfrauenvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE). Diese will nachhaltige Entlastungsmaßnahmen wie einen Energiepreisdeckel, der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro. Die SJ kritisiert Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP).

"Viele Frauen können sich ihr Leben nicht leisten": Maßnahmen gefordert

Frauen von Ballast zu befreien und ihnen "mehr sorgenfreie Zeit" zu ermöglichen, steht für den ÖGB am diesjährigen Frauentag an erster Stelle. ÖGB-Vizepräsidentin und - Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann forderte in einer Aussendung etwa alternsgerechte Lösungen für Arbeitnehmerinnen in den Unternehmen: "Nur wer einen Job auch bis zur Pension machen kann, läuft im Alter nicht Gefahr in die Armut zu rutschen oder vom Partner abhängig zu sein." Sie appellierte außerdem für familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und kostenfreie, flächendeckende Angebote für die Betreuung von Kindern und Älteren sowie einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag.

Teuerung trifft vor allem Frauen

Von der aktuellen Teuerung seien primär jene betroffen, die sowieso wenig Geld haben - das seien vor allem Frauen. Abhilfe soll ein vom ÖGB geforderter kollektivvertraglicher Mindestlohn von 2.000 Euro schaffen. Auch die PRO-GE sagt der Teuerungswelle den Kampf an. "Anstatt Einmalzahlungen brauchen Frauen endlich nachhaltige Entlastungsmaßnahmen wie beispielsweise einen Energiepreisdeckel oder die temporäre Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel", betonte Frieben in einer Aussendung. Sie kritisierte außerdem die Anhebung des Pensionsantrittsalters und die Abschaffung der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren.

Eine generelle Arbeitszeitverkürzung mit vollem Gehaltsausgleich verlangte die GPA-Bundesfrauenvorsitzende Sandra Steiner. Diese nütze beiden Geschlechtern, und so könnten auch Männer mehr Care Arbeit übernehmen. In die gleiche Kerbe schlug auch KABÖ-Bundesvorsitzende Anna Wall-Strasser: "Die von Frauen geleistete unbezahlte Sorgearbeit hat auch die unterbezahlte Arbeit in den typischen Frauenbranchen zur Folge." Sie forderte ebenfalls eine generelle Arbeitszeitverkürzung.

Kritik an der Frauenpolitik von Ministerin Susanne Raab (ÖVP)

Mit Kritik an der Frauenpolitik der zuständigen Ministerin Susanne Raab (ÖVP) wartete die Sozialistische Jugend (SJ) bei einer Medienaktion am Montag auf. Aufgrund ihrer "Inaktivität" wirke es so, "als wäre sie verschwunden", teilte die Organisation nun in einer Aussendung mit. "Gerade in Zeiten der Krisen und der Teuerung, von der Frauen besonders stark betroffen sind, braucht es eine starke Frauenministerin, die sich für die aktuell wichtigen frauenpolitischen Themen einsetzt!", so SJ-Frauensprecherin Romana Greiner. Progressive Frauenpolitik könne es "nur jenseits der ÖVP und FPÖ geben".

Rotes Kreuz macht auf Gewalt gegen ältere Frauen aufmerksam

Das Rote Kreuz macht indes auf Gewalt gegen ältere Frauen aufmerksam. In Österreich habe jede fünfte Frau ab dem 15. Lebensjahr körperliche, sexuelle Gewalt oder beides erfahren, bei älteren Frauen sei eine hohe Dunkelziffer zu vermuten. Petra Schmidt, Bereichsleiterin Gesundheits- und Soziale Dienste beim Österreichischen Roten Kreuz, plädierte in einer Aussendung dafür, nonverbale Äußerungen und mögliche Anzeichen zu beachten

(APA/Red)

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