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Viele Differenzen

Die Fußballfusion der Lustenauer Klubs Austria und FC wird seit Jahren diskutiert und soll schon bald Wirklichkeit werden. Doch erste konkrete Gespräche brachten mehr Differenzen als Gemeinsames. | Kommentar | Meinungen |

Lustenaus Bürgermeister Hans-Dieter Grabher, die Klubpräsidenten Hubert Nagel und Kurt König sowie Gerhard Nußbaumer als Vertreter des gemeinsamen Sponsors Raiffeisen-Lustenau diskutierten auf Einladung der “VN” die im Raum stehende Fußballfusion. Im Zuge dieses Gesprächs offenbarten sich scheinbar unüberbrückbare Hürden auf dem Weg dorthin. Besonders groß sind die Differenzen zwischen Gemeinde und FC Lustenau.

VN: Was spricht grundsätzlich für eine Fusion?
König: Die Diskussion ist nicht neu, wird seit Jahren geführt. Gleiche Stärke macht das Verhandeln leichter. Zwei Lustenauer Vereine in dieser Liga sind auf Dauer untragbar.
Nagel: Es macht Sinn, wenn es schnell passiert. Die letzten Gespräche machen es nicht leichter. Der Ball liegt nun bei der Gemeinde und beim FC, wir sind gesprächsbereit.

VN: Hat die Austria nicht nur die FC-Platz-Millionen im Auge?
Nagel: Nein, wir haben von Stronach auch nicht die 20 Millionen (Schilling) genommen, weil damals die Rahmenbedingungen nicht passten. Das Ziel der Fusion ist die Schaffung eines Fundaments für einen starken Lustenauer Fußballklub. Ein Signal könnte die Übersiedlung des FC ins Reichhofstadion sein.

VN: Die Stadionfrage ist also ein zentrales Thema, ob die Fusion zustande kommt oder nicht?
König: Wir fühlen uns in dieser Frage von der Gemeinde seit Jahren schmählich im Stich gelassen. Im Moment wissen wir nicht, wo wir im Frühling spielen. Das versprochene Flutlicht kommt nicht und auch die Verhandlungen mit der Gemeinde bezüglich Platzablöse waren ein Skandal. Ich kann das Angebot vor den Mitgliedern nicht verantworten.
Grabher: Die Gemeinde hat nicht unbeschränkte Geldmittel zur Verfügung. Wir halten ein Angebot von 800.000 Euro (73 Euro/m²) für den FC für angemessen. Der dann zu erwatende Überschuss von 1,6 Millionen Euro bei einer Weiterveräußerung wäre in das neue Sportstättenkonzept geflossen und damit dem FC wieder zugute gekommen.
Nußbaumer: Ein Verkauf um diesen Preis kann es nicht sein, die Verhandlungsbasis muss der Verkehrswert des Grundstücks sein. Die Preise sind ja stabil, die Gemeinde sollte deshalb einen Hoffnungswert als Basis nehmen.
Nagel: Die sieben Spiele des FC im Frühjahr im Reichshofstadion sind nicht das Problem. Ein gutes Zeichen der Gemeinde wäre etwa für beide Klubs der Verzicht auf die Stadionmiete in dieser Zeit.

Links zum Thema:
VFV
Austria Lustenau
FC Lustenau

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