Viel zu stark

Der Europameister von 1988 siegte im Ernst Happel Stadion vor 46.300 Zuschauern deutlich mit 3:0 und übernahm damit vor Tschechien und Österreich die Tabellenführung in der Gruppe 3. Clarence Seedorf (16. Minute), Phillip Cocu (20.) und Roy Makaay (30.) erzielten die Treffer für die in allen Belangen überlegenen “Oranjes”.

Hans Krankl hatte gegenüber dem 2:0-Sieg am Samstag in Minsk gegen Weißrussland umgestellt und für Bozo Kovacevic und Volkan Kahraman mit Andreas Herzog und Markus Weissenberger zwei neue Spieler gebracht. Die auf dem Papier offensivere Aufstellung erwies sich aber gegen die balltechnisch viel besseren Holländer, die kombinationssicher von Beginn an das Heft in die Hand nahmen als wenig zielführend. Die Österreicher liefen stets hinterher, eigene Angriffsbemühungen scheiterten meist schon im Ansatz. Die Krankl-Feststellung im Vorfeld “Der niederländische Teamchef fliegt zum Beobachten seiner Kandidaten nach Mailand oder Barcelona, ich fahr nach Pasching und Ried” erwies sich als treffende Beschreibung des Unterschieds zweier Fußballwelten.

Die Führung der Niederländer nach etwas mehr als einer Viertelstunde war ein Spiegelbild der individuellen Klasse: Nach Flanke von Cocu und Kopfballverlängerung von Makaay legte Kluivert mit der Ferse ab auf Seedorf, der flach ins kurze Eck traf. In der 20. Minute wurden die Hoffnungen auf eine Überraschung im Keim erstickt: Seedorf drehte einen Freistoß von der linken Seite zur Mitte, Cocu verwertete den Abpraller von der Stange aus kurzer Distanz zum 0:2. Nach einer halben Stunde stand es bereits 0:3, auch wenn der Treffer von Roy Makaay den Makel einer Abseitsposition hatte.

In der zweiten Halbzeit blieb der Krankl-Elf eine Schlappe erspart, denn die Holländer hatten ausreichend Möglichkeiten zu einem Kantersieg. Schopp und Weissenberger vergaben die einzigen zwei Chancen für Österreich.

Österreich – Niederlande: 0:3 (0:3)
Ernst Happel Stadion, 46.300 Zuschauer, SR Collina
Torfolge: 0:1 (16.) Seedorf, 0:2 (20.) Cocu, 0:3 (30.) Makaay

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