Theaterkritiker bescheinigten der Oscar-Preisträgerin nach der Premiere von Three Days of Rain am Mittwochabend, dass sie auf der Bühne weitaus weniger Ausstrahlung hat als vor der Kamera. Die New York Times bemängelte, Roberts habe die unbeugsame Steifheit eines Laternenpfahls zur Schau gestellt. Ihre Stimme klang gequetscht, abgerissen und war oft schwer zu hören. Sie zeigte die Anspannung einer Frau, die jede Sekunde zusammenbrechen könnte.
Der Hollywood Reporter befand, Roberts Star-Ausstrahlung, die auf der Leinwand so mächtig ist, konnte zumindest in diesem Fall nicht auf die Bühne übertragen werden. Die Chicago Tribune bewertete den Auftritt der Schauspielerin als nach innen gerichtet und mit fehlender sexueller Energie behaftet. Roberts Potenzial habe auf der Bühne sehr begrenzt in seiner Reichweite gewirkt. Die Financial Times urteilte, ihr erstaunliches, für Nahaufnahmen wie geschaffenes Gesicht scheint nicht theatralisch genug, um eine Rolle auf der großen Bühne zum Leben zu erwecken.
Grund zu übermäßigen Sorgen hat Julia Roberts dennoch nicht. Die Premiere am New Yorker Bernard B. Jacobs-Theater war in gesellschaftlicher Hinsicht glanzvoll. Im ausverkauften Haus saßen Show-Größen wie Oprah Winfrey und Susan Sarandon, die frenetisch applaudierten. Die Vorstellungen für das Stück, das drei Monate laufen soll, sind seit langem restlos ausverkauft. Auf dem Schwarzmarkt kosten Tickets bis zu 600 Dollar.