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Viel Arbeit mit Sanierungsfällen bei Wiener Kirchen

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Wiens Kirchen sind größtenteils Sanierungsfälle - Votivkirche stark verwittert - Alserkirche zum Teil fertig gestellt - Restaurierung beschleunigte Verfall der Mariahilfer Kirche.

Nicht nur Wiens weltberühmte Gotteshäuser wie der Stephansdom und die Otto-Wagner-Kirche am Steinhof werden renoviert. Auch bei anderen – mitunter weniger bekannte – Kirchen, sind Arbeiter am Werk. Einer der größten Sanierungsfälle ist die Votivkirche im Alsergrund, die heuer ihr 125-jähriges Weihejubiläum feiert. Der Bau an der Ringstraße muss in den nächsten 20 Jahren für 32 Mio. Euro restauriert werden.

Wegen starker Verwitterungsschäden wurde in den vergangenen zwei Jahren bereits der Südportalbereich restauriert. Momentan konzentriert man sich auf die Dachsanierung, bevor der nächste Winter kommt. Um einen Teil der Kosten hereinzuspielen, kam die dortige Gemeinde auf eine originelle Idee: Noch sind 600 Flaschen des limitierten Rotweins „Versuchung Cuvee“ zum Preis von 6,50 Euro zu haben, dessen vorderes Etikett die Votivkirche ziert.

300. Geburtstag der Alserkirche

Ebenfalls vor längerer Zeit, vor 126 Jahren, wurde die unweit des Monumentalbaus liegende Alserkirche das bisher letzte Mal renoviert. Anfang 2001 wurde nun wieder mit Sanierungsarbeiten begonnen: Die Vorderfassade mit den kupfernen Turmhauben erstrahlt bereits in neuem Glanz. Als Abschluss wird nun das zur Schlösselgasse gelegene Schiff in Stand gesetzt. Die „Alserkirche“ hat vor zwei Jahren den 300. Geburtstag gefeiert.

Schon seit längerem eingerüstet zeigt sich auch die Wallfahrtskirche Mariahilf. Die Fassade der aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Kirche ist seit Ende Juni 2003 versteckt. Sie wird für gut eine Mio. Euro hergerichtet, obwohl die vergangene Restaurierung erst 1982 abgeschlossen wurde. Die damals als Überzug verwendete Zementschlemme hatte das Atmen des Steines verhindert und damit den Verfall der Ornamente stark beschleunigt.

Geringeres Ausmaß haben die Arbeiten bei der Pfarrkirche von St. Josef-Weinhaus. Das neogotische Gebäude ist für seinen malerischen Vorplatz an der Währinger Straße berühmt. Hier werden seit Juni unter anderem die verrußten Kreuzgänge restauriert und die Wände neu ausgemalt. Bis zum Erntedankfest am 19. September möchte man mit den Arbeiten allerdings bereits fertig sein.

Arbeiten in der Jesuitenkirche bereits abgeschlossen

Erst zu Weihnachten soll es bei der 1518 errichteten Annakirche in der Innenstadt so weit sein. 1,8 Mio. Euro werden die gesamten Arbeiten verschlingen. Bereits jetzt erstrahlt aber das Deckenfresko von Daniel Gran in frischen Farben. Momentan werden noch die Altäre und Statuen vom Schmutz der Jahrhunderte gesäubert.

Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten hingegen an der 1731 geweihten monumentalen Jesuitenkirche in der City. Ende Mai wurde als letztes Element eine barockisierte Orgel angebracht. Die Arbeiten dauerten insgesamt fast 20 Jahre.

Bei Wiens erster evangelischer Kirche, die sich mit einem Turm schmücken durfte, musste sogar die Baupolizei einschreiten. Nun wird die Lutherkirche in Währing das erste Mal seit ihrer Errichtung 1898 generalsaniert. Nach ihrer Trockenlegung wird die Kirche nun für drei Mio. Euro von Grund auf restauriert.

Schließlich wird auch die russisch-orthodoxe Kathedrale in Landstraße in den kommenden drei Jahren für 2,5 Mio. Euro renoviert. Da man sich von oben nach unten vorarbeitet, erstrahlt auf dem Bauwerk bereits wieder das vergoldete Kuppelkreuz. Im Inneren könnten sogar erstmals Deckengemälde geschaffen werden – bei der Errichtung 1899 war aus Kostengründen darauf verzichtet worden.

Redaktion: Christian Wata

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