Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace befürchtet den Einsatz umstrittener Waffen durch die russischen Truppen in der Ukraine. Wie weit Präsident Wladimir Putin gehen werde und welche Waffen er zulasse, um sein Ziel zu erreichen, sei unklar, sagte Wallace am Donnerstag in Estland. Es seien jedoch thermobarische Artillerie-Waffensysteme ins Einsatzgebiet gebracht worden. "Wir sind besorgt, wie weit sie eingesetzt werden könnten", so Wallace weiter.
Russland verfügt über thermobarische Waffensysteme
Thermobarische Waffensysteme gehören nach Recherchen des dpa-Faktenchecks zum Arsenal der russischen Armee in der Ukraine. Ihr Einsatz ist wahrscheinlich, aber bisher nicht zweifelsfrei belegt.
Es kursieren mehrere Videos, die angeblich zeigen, dass russische Streitkräfte diese Waffen in der Ukraine einsetzen. Auch Experten, die diese Videos gesehen haben, konnten dies jedoch nicht mit Gewissheit bestätigen. Definitiv identifiziert werden konnte auf Bildern in der Ukraine der Tos-1-Raketenwerfer, der thermobarische Raketen verschießen kann.
Enorme Zerstörung: Explosion erzeugt Hitze- und Druckwelle
Thermobarische Gefechtsköpfe sind in ihrer Wirkung mit Aerosolbomben vergleichbar, die eine besonders zerstörerische Kombination aus Hitze- und Druckwelle verursachen. Der bei der Explosion entstehende Feuerball verrichtet sein zerstörerisches Werk in einem Umkreis von 200 bis 400 Metern. Fachleuten zufolge handelt es sich um eines der wohl verheerendsten konventionellen Waffensysteme.
(APA/Red)