Victor Jara 36 Jahre nach Ermordung beerdigt

Die Bestattung in Santiago war der Höhepunkt des dreitägigen Gedenkens an den 1973 ermordeten Sänger, der damals heimlich begraben worden war. Nun sollte er auf würdevolle Weise offiziell bestattet werden.
Auftakt des Gedenkens war am Donnerstag eine Zeremonie in Santiago in Anwesenheit von Jaras britischer Witwe Joan Turner, ihrer beiden Töchter Manuela und Amanda sowie Persönlichkeiten aus Politik und Kultur. Die Angehörigen hatten sich um den exhumierten und restaurierten Sarg des Sängers versammelt, in dem er am 18. September 1973 heimlich begraben worden war. Der Sarg war im Juni zu gerichtsmedizinischen Untersuchungen von Jaras Überresten ausgegraben worden.
Der damals 39 Jahre alte Jara war wenige Stunden nach dem Militärputsch vom 11. September 1973 verhaftet und in das zum Folterlager umgewandelte Zentralstadion der Hauptstadt gebracht worden. Dort wurde der linksgerichtete Liedermacher, der auch Schauspieler und Theaterregisseur war, nach mehrtägiger Folter erschossen.
Jara wurde zum Symbol für die Brutalität der Pinochet-Diktatur. Das Stadion, in dem Jara zusammen mit 5000 Gefangenen inhaftiert war, wurde 2003 offiziell nach ihm benannt. Unter Pinochets Herrschaft zwischen 1973 und 1990 wurden in Chile nach offiziellen Angaben mehr als 3000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos.