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VGT und andere Tierschutzorganisationen gehen gegen Käfighaltung vor

Ein Polarfuchs - eingesperrt im Käfig
Ein Polarfuchs - eingesperrt im Käfig ©APA-VIER PFOTEN
Verein gegen Tierfabriken, Vier Pfoten und animal.fair starten Aktionswoche vom 6. bis 10. Mai - VGT-Balluch kritisiert zudem Schweinehaltung-Aussage von LK-Präsident Moosbrugger.
Protest gegen Käfighühner in Bodenhaltung
VGT protestierte gegen Vollspaltenböden in der Schweinehaltung

Die österreichischen Tierschutzorganisationen Vier Pfoten, Verein gegen Tierfabriken (VGT) und animal.fair wollen in der Woche vom 6. bis 10. Mai mit verschiedenen Aktionen auf das Elend von Tieren in Käfighaltung aufmerksam machen. Neben diversen Aktivitäten auf Social-Media-Kanälen ist laut einer Aussendung von Donnerstag auch der Aufbau eines Zeltes am Wiener Stephansplatz geplant.”Wir werden ein großes Zelt aufstellen. Darin können Besucher über diverse Sinneseindrücke erfahren, wie sich ein Leben im Käfig anfühlt”, kündigte Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Martina Pluda an. Damit solle das Bewusstsein der Menschen “für das alltägliche Leid von Millionen von Tieren mitten in der Europäischen Union” geschärft werden. Auch auf seinen Social-Media-Kanälen wird die Tierschutzorganisation dem Thema Käfighaltung in dieser Aktionswoche besondere Aufmerksamkeit widmen.

Unterstützung der Bürgerinitiative “End the Cage Age”

Gleichzeitig sollen Unterschriften für die europäische Bürgerinitiative “End the Cage Age” (Ende des Käfig-Zeitalters, Anm.) gesammelt werden. Darin fordern mehr als 140 Tierschutzorganisationen ein Ende der Käfighaltung in der Europäischen Union. Über 750.000 Bürger in ganz Europa haben diese Initiative bereits unterschrieben. Das Ziel ist eine Million Unterschriften bis September 2019 zu sammeln. In diesem Fall wäre die Europäische Kommission verpflichtet, formell auf die Forderung zu reagieren.

“In der EU müssen Millionen von Tieren oft ihr gesamtes Leben in Käfigen verbringen. Zusammengepfercht auf engstem Raum, ohne die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, sich auszustrecken oder ihrem arttypischen Verhalten nachzukommen. Mit der Bürgerinitiative haben wir nun die Chance, diese leidvolle Käfighaltung zu beenden”, sagte VGT-Tierschutzreferentin Ines Haider. Der VGT wird ebenso wie animal.fair die Aktionswoche über diverse Social-Media-Kanäle unterstützen.

Schweinehaltung: VGT-Balluch kritisiert LK-Präsident Moosbrugger

VGT-Obmann Martin Balluch kritisierte in einer weiteren Aussendung eine Aussage des Präsidenten der Österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, wonach Schweinehalter in Vorarlberg zu den EU-weit höchsten Standards produzieren würden. Laut Statistik Austria müssen zwei Drittel der Schweine in Österreich ohne Stroh auf Vollspaltböden leben. In Vorarlberg seien es immerhin noch 35 Prozent der Schweine. “Vollspaltenböden sind in fünf Ländern Europas bereits verboten, sogar in Dänemark, dem größten Schweineproduzenten der EU”, betonte Balluch. Auch in Schweden wäre der Platz, der einem Schwein zur Verfügung steht, um die Hälfte größer als in Österreich und müsse zu zwei Drittel planbefestigt und mit Stroh als Liegeplatz eingestreut sein. “Davon können wir in Österreich nur träumen”, meinte der VGT-Obmann und forderte das österreichische Tierschutzgesetz an die höchsten EU-Standards anzupassen.

(APA)

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