Veterinärstation war nie in Betrieb

Einstimmig sprachen sich die Höchster Mandatare bei ihrer Sitzung am 26. November 2013 dafür aus, die beiden Objekte an der L202 beim Zollamt auf rund 1.700 m2 um 350.000 Euro zu erwerben. Der Tagesordnungspunkt wurde kurzfristig aufgenommen, weil der Beschluss nicht verzögert werden durfte. Ab dem 12. Dezember hätte die zuständige Bundesgesellschaft die Immobilie öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben.
Der Höchster Finanzreferent Dr. Stefan Gehrer erläuterte das Geschäft. Im alten Zollhaus (errichtet um 1880, umgebaut 1958) sind noch vier Wohnungen bewohnt. Zwei der Mietverträge laufen in absehbarer Zeit aus. Zwei weitere Wohnungen sind allerdings als Dienstwohnungen von Finanz- bzw. Innenministerium geführt. Wann sich diese eigentlich unbefristeten Wohnverhältnisse auflösen lassen, ist unklar.
Dennoch empfahl er den Erwerb, auch um andere vielleicht nicht erwünschte Investoren zu verhindern. Auch Bürgermeister Herbert Sparr sprach sich klar für dieses Geschäft aus. Gerade am Eingang der Gemeinde aus Richtung Schweiz sollte Höchst entscheiden können, was dort errichtet wird.
Nie benutzt
So wird also die Gemeinde Höchst auch zum Eigentümer einer Immobilie, die seit ihrem Bau im Jahr 1995 kein einziges Mal benützt worden ist. Höchst wurde mit dem EU-Beitritt Österreichs zur EU-Außengrenze. Deshalb musste für den von Bürokraten in Wien erwarteten regen Viehhandel aus der Schweiz eine Veterinärstation aus dem Boden gestampft werden. Der Bau erfolgte prompt. Allerdings hielt sich der Ansturm von Großvieh am Grenzübergang Höchst/St. Margrethen in Grenzen: Das Objekt wurde überhaupt nie seiner Bestimmung entsprechend genutzt. Deshalb gab es auch nie wie eigentlich vorgesehen einen dauernd dort stationierten Tierarzt, der die Einfuhr von Vieh aus der Schweiz überwachen hätte können.