Er sei dazu befugt gewesen, die ÖGB-Garantie für die BAWAG nach den hohen Verlusten mit Wolfgang Flöttl im Jahr 2000 abzugeben, erläuterte Verzetnitsch in der Befragung durch Richterin Claudia Bandion-Ortner.
Ich habe diese Erklärung nicht alleine abgegeben, sondern gemäß der damals geltenden Statuten des ÖGB in Verbindung mit Kollegen Weninger, sagte Verzetnitsch: Ich war dazu befugt nach meinem Wissensstand.
Von den echten Verlusten sei er Ende des Jahres 2000 informiert worden, sagte Verzetnitsch. Ich war entsetzt, so der damalige ÖGB-Chef. Es geht ja um 22 Mrd. Schilling, das ist ja nicht ein Spaziergang. Schon im Jahr 1998 habe er eine Information über Verluste in der Bank erhalten, diese Verluste wären aber schon bereinigt gewesen und dadurch sei kein Schaden entstanden, das sei ihm damals vom BAWAG-Aufsichtsratspräsident Günter Weninger berichtet worden. Für mich war das Thema damit erledigt, sagte Verzetnitsch heute.
Zuvor war die frühere Sekretärin des nun angeklagten ehemaligen BAWAG-Generaldirektors Elsner, Sandra Rogatsch, die auch Elsners persönliche Konten geführt hatte, als Zeugin einvernommen worden. Rogatsch ist laut Firmenbuch seit 1. Juni 2006 im Vorstand von Elsners Privatstiftung Gambit. In ihrem Haus im Burgenland wurden Konto-Unterlagen von Elsner beschlagnahmt.
Die Verteidiger von Flöttl lehnen indessen den als Gerichtsgutachter bestellten ehemaligen Börsevorstand Christian Imo ab. Rechtsanwalt Christian Hausmaninger stellte am Ende des heutigen Verhandlungstages den Antrag, Imo wegen Befangenheit abzulehnen und einen neuen Gutachter zu bestellen. Das Gericht werde dies überprüfen und Imo am Donnerstag, dazu befragen.