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Verurteilungen nach tödlichem Brand in der Toskana

Wegen des tödlichen Brandes in einer Textilfabrik in der toskanischen Stadt Prato mit sieben Toten im Dezember 2013 sind am Montag drei Chinesen zu Strafen bis zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Fahrlässige Tötung und Ausbeutung illegaler Arbeiter sowie Missachtung der Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz wurden den Angeklagten vorgeworfen.


Die Eigentümerin der Textilfabrik wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, ihre Schwester und deren Ehemann zu sechs Jahren Haft. Sie befanden sich in der Fabrik, als der Brand ausbrach, konnten sich jedoch retten. Ein weiterer Prozess läuft gegen den italienischen Eigentümer des Gebäudes, in dem die Fabrik untergebracht war.

Die Flammen hatten den Einsturz eines Teils der Fabrik verursacht. In dem Gebäudeabschnitt war ein Schlaftrakt für die chinesischen Arbeiter mit winzigen Räumen untergebracht gewesen. Der Brand hatte in Italien für Aufsehen gesorgt und die Aufmerksamkeit über die Lebensbedingungen vieler chinesischer Schwarzarbeiter geweckt.

In den vergangenen 20 Jahren haben chinesische Unternehmer die Kontrolle über die Bekleidungsindustrie in Italiens Textilhochburg Prato übernommen. Örtlichen Angaben zufolge arbeiten in den Fabriken zahlreiche Chinesen ohne Aufenthaltsgenehmigung zu sehr niedrigen Löhnen. Wegen des Konkurrenzdrucks mussten viele italienische Textilhersteller schließen. Offiziell leben in Prato rund 17.000 Chinesen, örtlichen Quellen zufolge soll die Zahl aber eher bei 50.000 liegen.

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