Am Montag hatte er sich neuerlich vor einem Wiener Schwurgericht zu verantworten: Diesmal wurde ihm vorgeworfen, zwischen 1983 und 1989 seine Nichte derart massiv missbraucht zu haben, dass die mittlerweile 28-jährige Frau heute ein psychisches Wrack ist. Ein Gutachten stuft die körperlichen und seelischen Folgen der Übergriffe als schwere Körperverletzung ein.
Der Prozess begann allerdings mit einer Panne und musste gleich um mehrere Stunden verschoben werden: Der Angeklagte war ganz einfach nicht erschienen. Wie sich herausstellte, hatte ihn die Justizanstalt Stein nicht nach Wien überstellt. Dem Vernehmen nach dürfte man gar nicht von dem Gerichtstermin gewusst haben.
Opfer wurde regelmäßig vergewaltigt
Anscheinend ist es in Stein üblich, einem Häftling eine Vorladung in die Hand zu drücken und sich nicht weiter drum zu kümmern. Und wenn er dann den Brief nicht aufmacht oder nicht sagt, um was es da geht, bleibt er einfach in seiner Zelle”, meinte Richterin Martina Huber. Staatsanwalt Herbert Jarosch fand das sehr bedenklich”: Die Nichte sitzt jetzt draußen vor dem Saal und wird weiter traumatisiert, weil sie Stunden lang warten kann, bis man sie endlich anhört.”
Laut Anklage soll Davut C. sein Opfer mehrmals monatlich mit Gewalt missbraucht und schließlich regelmäßig vergewaltigt haben. Als es nach Wien kam, hatte es zunächst Aufnahme bei seinem Onkel gefunden. In der Wohnung, im Keller und in einer Gartenhütte soll er das Mädchen zu den sexuellen Handlungen gezwungen haben. Als sie sich zu wehren begann, fesselte er sie laut Strafantrag mit ihrer Springschnur oder einem Kopftuch.
Redaktion: Michael Grim