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Vertrauen in Institutionen gestiegen: Nur bei Kirche und großen Wirtschaftsunternehmen nicht

Das Vertrauen in die Kirche ist in den letzten 30 Jahren nicht gestiegen.
Das Vertrauen in die Kirche ist in den letzten 30 Jahren nicht gestiegen. ©APA/ROLAND SCHLAGER
In den vergangenen 30 Jahren konnten fast alle Institutionen ihren Vertrauenswerte steigern. Die einzigen Außnahmen dabei sind große Wirtschaftsunternehmen und die Kirche.

Das Vertrauen in Institutionen ist in den vergangenen 30 Jahren in Österreich stetig gestiegen, lediglich große Wirtschaftsunternehmen und die Kirche haben nicht an Vertrauen gewonnen. Das zeigen Detailuntersuchungen des Forschungsverbundes "Interdisziplinäre Werteforschung" der Universität Wien zur Europäischen Wertestudie, die sei drei Jahrzehnten die Werthaltungen der Europäer untersucht. Weitere Trends: Die Österreicher fühlen sich eher regional und national zugehörig.

Wirtschaftsunternehmen und Kirche konnten Vertrauen nicht steigern

Die Untersuchungen, die am Freitag veröffentlicht wurden, zeigen, dass in Österreich über den Zeitraum der vergangenen 30 Jahre nahezu alle Institutionen ihre Vertrauenswerte steigern konnten, lediglich großen Wirtschaftsunternehmen und der Kirche gelang dies nicht. Ein ähnlich positives Bild zeigt sich in nordischen Ländern wie Finnland oder Schweden, während sich insbesondere in Südeuropa (Italien, Spanien) sowie in Polen und Ungarn die Skepsis gegenüber vielen Institutionen, vor allem Parlamenten, Kirche, Presse und Wirtschaftsunternehmen vergrößerte. Eine wichtige Gemeinsamkeit weisen jedoch alle untersuchten Länder auf: Institutionen, die mit Ordnung und Sicherheit assoziiert werden, wie beispielsweise Polizei und Militär, konnten überall stark an Vertrauen zulegen.

Ein weiteres Thema des "Werte-Zooms" ist die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier zeigen die Untersuchungen sehr unterschiedliche Befunde über die Länder hinweg: So ist das interpersonale Vertrauen beispielsweise in den nordischen Staaten am höchsten, während es vor allem in Südosteuropa gering ausgeprägt ist. Österreich befindet sich diesbezüglich im oberen Mittelfeld.

Österreicher fühlen sich regional und national zugehörig

Hinsichtlich der Zugehörigkeit überwiegt in Österreich ein regionaler und nationaler Fokus, wogegen die Reichweite der Solidarität über die Grenzen hinausgeht. Gleichzeitig gibt es aber auch vereinzelte Bereiche, in denen das weniger der Fall ist: So befindet sich Österreich bei der Solidarität mit Arbeitslosen und Zuwandern nur im Mittelfeld. Auch die Verbundenheit mit Europa, insbesondere aber der Welt als Ganzes fällt im Vergleich geringer aus.

(APA/Red)

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