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Versuchter Taxiraub in Wien: Haftstrafe für 19-Jährigen

Ein 19-Jähriger wurde wegen eines versuchten Raubüberfall auf einen Wiener Taxilenker nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Ein 19-Jähriger wurde wegen eines versuchten Raubüberfall auf einen Wiener Taxilenker nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Sujet)
Ein 19-jähriger Wiener bekam wegen versuchten Raub von zehn Euro von einem Taxilenker eine zweijährige Haftstrafe aufgebrummt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Nach einem versuchten Raub von zehn Euro von einem Taxilenker ist ein 19-Jähriger am Straflandesgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Er soll am 23. April mit einer Holzlatte und einem Messer auf den Taxilenker losgegangen sein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zwei Jahre Haft für 19-Jährigen für versuchten Taxiraub in Wien

Der bei dem Überfall noch 18-Jährige bekannte sich vor dem Schöffengericht (Vorsitz: Richterin Alexandra Skrdla) teilweise schuldig. Er gab zwar die Attacke nahe des Schöpfwerks in Meidling zu, aber einen Raub habe er nicht vorgehabt. Vielmehr habe der junge Mann, der zu Hause seine Eltern pflegt, im Vorfeld einen Streit mit seinem Vater gehabt. "Der Mann hat mich an meinen Vater erinnert", sagte der Angeklagte. "Ich wollte ihm Angst einjagen." Deshalb meinte er: "Gib mir zehn Euro oder es passiert was." Und weiter: "In dieser Situation war ich nicht klar bei Verstand."

19-Jähriger wollte Taxifahrer mit Holzlatte schlagen

Mit einer Holzlatte, die er fünf Minuten zuvor gefunden hatte, holte er aus. Der 61-jährige Taxilenker, der sich in der Früh gerade auf dem Weg zu seinem Dienstfahrzeug befand, bemerkte den jungen Mann, drehte sich um und konnte mit einer Armbewegung den Schlag noch abwehren. Das Holzstück zerbrach in drei Teile.

Junger Mann zückte ein Messer und versuchte Taxler zu berauben

Daraufhin zückte der damals 18-Jährige laut Anklage ein Messer, um den Berufsfahrer weiter zu bedrohen. Der Beschuldigte leugnete, dass es sich um eine Waffe gehandelt habe. Es war ein Kugelschreiber, den er wie ein Messer in der Hand gehalten habe. Allerdings erlitt der 61-Jährige eine Schnittverletzung in der Hand, die eher nicht von einem Schreibstift verursacht werden konnte, wie Beisitzerin Anna Marchart in der Verhandlung mit ihrem eigenen Kugelschreiber vorführte.

61-jähriger Lenker versuchte das Messer mit der Hand abzuwehren

Auch der Taxifahrer betonte weiterhin, dass er ein Messer gesehen habe. "Ein Kugelschreiber war das nicht. Eine Messerklinge schaut schon anders aus." Als der 61-Jährige auch die zweite Attacke mit dem Messer abwehren konnte, stürzte er über die Unebenheit eines Kanaldeckels und blieb am Boden liegen. Da ergriff der junge Mann die Flucht. Mit dem Handy alarmierte er die Polizei und schrie laut um Hilfe. "Da kannst schreien, was du willst, da wird dir keiner helfen", meinte der Beschuldigte noch.

19-Jähriger wurde wenig später von der Polizei in Wien gefasst

Der 61-Jährige beobachtete, wohin der Mann lief, verlor ihn aber bald aus den Augen. Wenig später wurde der 19-Jährige von der Polizei ausgeforscht, weil er an der Holzlatte DNA-Spuren hinterließ und weil gegen ihn wegen versuchter schwerer Körperverletzung schon ein Verfahren anhängig war.

Taxifahrer wurden 500 Euro Schmerzengeld zugesprochen

Deshalb wurde auf diese Verurteilung von acht Monaten Bedacht genommen und nun eine Zusatzstrafe verhängt. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung erbaten sich drei Tage Bedenkzeit.

Als der 61-Jährige hörte, dass der junge Mann ihm ja nur Angst machen wollte, meinte er: "Aha, aus welchem Grund? Wir kennen einander nicht." Die Richterin meinte, dass er Probleme mit dem Vater hatte. "Da kann aber keine andere Person was dafür", so der Taxilenker, dem 500 Euro Schmerzensgeld zugesprochen wurden.

(APA/Red)

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