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Versuchter Raub mit Elektroschocker: Prozess gegen Jugendliche

Mit einem Taser sollen die Jugendlichen das Opfer attackiert haben.
Mit einem Taser sollen die Jugendlichen das Opfer attackiert haben. ©APA/Sujet
Drei minderjährige Asylwerber haben sich am Freitag am Landesgericht Wiener Neustadt wegen versuchten Raubes verantworten müssen. Sie sollen im Vorjahr einen Burschen in einem Zug mit einem Elektroschocker attackiert haben.

Als ein Hauptbelastungszeuge jedoch vor dem Richter zugab, dass seine bisherigen Aussagen falsch gewesen waren, wurde der Prozess vertagt.

Die Angeklagten aus Afghanistan und dem Iran waren zum Zeitpunkt der angeblichen Tat erst 16 Jahre alt. Sie hatten von Anfang an ihre Schuldlosigkeit beteuert. “Eine Fama, die vom Opfer aufgebauscht worden ist”, sagte die Verteidigung.

Anklage: Schwere Attacke mit Elektroschocker

Laut Anklage sollen die drei Minderjährigen, die übrigens aus ihren Heimatländern ohne Eltern nach Österreich gekommen waren, dem Opfer bei einer Zugfahrt im Triestingtal mit einem Elektroschocker “in rund zehn Angriffen schmerzhafte und potenziell lebensbedrohliche Stromstöße insbesondere im Rückenbereich zugefügt haben”. Das ihnen unterstellte Motiv: Beschaffung von Geld und Wertsachen.

Die drei Burschen gaben zwar eine Schlägerei zu, die aber nicht von ihnen sondern vom angeblichen Opfer angezettelt worden sei. Einen Elektroschocker hätten sie aber nicht verwendet, “wir wollten auch nichts stehlen”, gaben sie vor Richter Kurt Weisgram zu Protokoll.

Prozess wurde vertagt

Das Opfer selbst zog es vor, sich 20 Minuten vor Prozessbeginn beim Richter wegen Krankheit zu entschuldigen. Dafür ließ sein Freund und Hauptbelastungszeuge für das jugendliche Trio die Katze aus dem Sack: “Es tut mir echt leid, aber es war gar nicht so, wie ich bisher gesagt habe. Ich wollte nur meinem Freund helfen.”

Sowohl dem Zeugen als auch dem vermeintlichen Opfer drohen jetzt Verleumdungs-Anklagen, der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

(APA)

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