Erstens handle es sich nicht um eine “Ortschaft am Main”, sondern um das obersteirische Judenburg. Zweitens sei die darauf zu sehende Brücke eindeutig die Talbrücke in Judenburg, die erst viel später, in den 1930er Jahren gebaut worden war.
Laut dem Historiker Michael Schiestl, der das Stadtmuseum Judenburg leitet, wurde die fragliche Brücke erst in den Jahren 1938 und 1939 gebaut. Davor habe es an dieser Stelle gar keine Brücke gegeben. “Das Bild kann also erst frühestens 1939 entstanden sein, als die Brücke fertiggestellt war”, so Schiestl in der Zeitung. Dass Hitler zu dieser Zeit noch Aquarelle gemalt habe, sei unwahrscheinlich.
Ein englisches Auktionshaus hatte Ende September 16 Bilder von Adolf Hitler aus dessen weitgehend erfolgloser Zeit als Maler versteigert. Die Aquarelle hätten bei der Veranstaltung im westenglischen Ludlow zum Durchschnittspreis von 8.000 Pfund (9.303 Euro) Abnehmer gefunden, so das Auktionshaus Mullocks am Donnerstag vergangener Woche. Die Werke brachten insgesamt knapp 105.000 Pfund (rund 120.000 Euro) ein, sagte Auktionator Richard Westwood-Brookes.
Die Bilder, die in der Zeit um 1910 entstanden sind, zeigen vor allem Landschaften und ländliche Szenen aus der Heimat des in Braunau am Inn geborenen Hitlers. Der spätere Diktator hatte als junger Mann versucht, als Künstler Fuß zu fassen. Nach Angaben von Westwood-Brookes sind heute rund 4.000 Gemälde aus der Hand Hitlers bekannt. Die jetzt versteigerten Werke, die mit “A. Hitler” signiert sind, hatte ein Rechtsanwalt beim Kauf eines Gebäudes im Norden Österreichs entdeckt.
