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Verstärkte Rekrutierung von Justizwachebeamten an Schulen geplant

Verstärkte Rekrutierung von Justizwachebeamten.
Verstärkte Rekrutierung von Justizwachebeamten. ©APA/BARBARA GINDL
An Schulen soll die Rekrutierung von Justizwachebeamten durch Werbefilme verstärkt werden. Damit soll der Personalmangel in Österreichs Gefängnissen weiter verringert werden, wie Justizminister Josef Moser am Donnerstag berichtete.
Angriffe häufen sich
Bessere Arbeitsbedingungen für Justizwache

Die Justizwache verfüge demnach derzeit über 3.422 Planstellen. Mit Stichtag 1. August waren 3.121 davon besetzt. Berücksichtigt man Karenzierungen und Teilzeiten, kommt man laut Moser auf einen Unterstand von 214 Planstellen bzw. einer Besetzungsquote von 91 Prozent. Derzeit seien 186 Personen in Grundausbildung, im März 2019 würden weitere 132 Justizwacheschüler dazukommen. Damit würde der Minusstand auf 80 reduziert werden.

Beruf des Justizwachebeamten soll attraktiver werden

“Allerdings müssen wir alles daransetzen, neues Personal zu rekrutieren. Wir müssen das Berufsbild attraktiver darstellen. Das ist nicht leicht, weil wir mit der Polizei und dem Bundesheer attraktive Arbeitgeber als Konkurrenten haben”, sagte Moser. Die Hürden bei der Aufnahme neuer Justizwachebeamter sollen nicht verändert werden. Moser will die Qualität nicht senken.

Zunehmende Aggressivität an Justizanstalten

In den Justizanstalten gibt es laut dem Minister eine “zunehmende Aggressivität”. Auf die Zahl der Angriffe auf Justizwachebeamte habe dies aber noch nicht durchgeschlagen. In der Justizanstalt Josefstadt gab es demnach 2016 19,3 Angriffe pro 100.000 Hafttage, 2017 waren es 10,2, 2018 liege die Zahl noch darunter. Österreichweit lag die Zahl der Angriffe pro 100.000 Hafttage 2016 bei 5,93 und 2018 bei 4,53.

Neue Ausrüstung für das Wachpersonal

Neuerungen gibt es laut Moser bei der Ausrüstung für das Wachpersonal. “Wir haben vor Kurzem 842 Teleskop-Einsatzstöcke angeschafft und planen einen Pilotbetrieb für Bodycams.” Bei der Polizei habe man nämlich die Erfahrung gemacht, dass das Einschalten von Bodycams die Gewaltbereitschaft herabsetzt.

Mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ wurde im Justizausschuss am Donnerstag der neue Straftatbestand “Reisen für terroristische Zwecke” verabschiedet. Während die Regierungsparteien die Maßnahme als weitere wichtige Handhabe im Kampf gegen den Terrorismus begrüßten, sprachen die Oppositionsparteien von überschießender Umsetzung und meinten, der neue Tatbestand bereits von bestehenden Strafrechtsparagrafen abgedeckt werde.

(APA/Red)

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