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Verpatzer WM-Auftakt für Red Bull

Vor allem bei Red Bull Racing war nach dem Doppel-Aus für Mark Webber und David Coulthard von einer "Riesenenttäuschung" die Rede.

> Ergebnis GP Australien

Beim kleinen Bruder Toro Rosso durfte man sich am Ende wenigstens über Platz sieben für den WM-Debütanten Sebastien Bourdais freuen, nachdem der Franzose bis zwei Runden vor Schluss sogar Vierter gewesen war.

Bei den “Bullen” kam am ersten Rennsonntag der Formel 1 2008 fast alles Pech der Welt zusammen. Lokalmatador Webber, der im Qualifying von einer kaputten Bremsscheibe (“Wie gut, dass wir keine Flugzeuge bauen”) gestoppt worden war, wurde im Rennen schon in der ersten Runde “abgeschossen”. Teamkollege David Coulthard verteidigte trotz eines schleichenden Patschens Platz zehn gegen den Ferrari von Felipe Massa lange erfolgreich, ehe er in der 26. Runde bei einem Überholversuch in Kurve eins mit dem Ferrari des Brasilianers kollidierte.

Für den Schotten war dies nach dem “Flugunfall” des Vorjahres gegen Alex Wurz ein echtes Deja-vu in Australien. “Ich habe damals die Verantwortung übernommen, Felipe sollte das auch tun”, ärgerte sich Coulthard über die haarige Attacke des Brasilianers. Red Bull verzichtete auf einen Protest. “Das Manöver von Massa war sehr optimistisch. Aber was soll’s, wir sind draußen”, meinte Konsulent Helmut Marko und Teamchef Christian Horner seufzte: “Ein typischer Sonntagnachmittag, an dem gar nichts läuft. Damit waren wir aber nicht alleine heute.”

Während der nagelneue und hoch eingestufte Newey-RB4 damit kein gelungenes Debüt feierte, hatte man beim mit dem Vorjahres-Auto fahrenden Schwesternteam Toro Rosso wenigstens ein lachendes Auge. Und das, obwohl der nach seinem grandiosen Training von Platz neun gestarteten Jungstar Sebastian Vettel ebenfalls schon in Kurve eins sein Rennen beendet hatte.

Vettel war das Auto am Start abgestorben, dadurch kam der 20-jährige Deutsche in Kurve eins in ein Getümmel und wurde von hinten angefahren. “Zwei Füße, zwei Pedale, ich weiß nicht was am Bremsen so schwer ist”, schüttelte Vettel den Kopf. Was wäre drin gewesen? “Keine Ahnung, ich hatte nach der ersten Kurve fertig. Schade, denn heute hätte man aktiv Punkte holen können.”

Bourdais hingegen wurde vom Team glänzend durch das Chaos-Rennen in Australien dirigiert. Der vierfache ChampCar-Meister lag bis zwei Runden vor Schluss sogar auf Platz vier, ehe ein rauchender Motor auch der Fahrt des Franzosen ein vorzeitiges, wenn auch spätes Ende setzte. Dadurch durfte sich Bourdais nach der Disqualifikation von Rubens Barichello immerhin über zwei WM-Punkte für Platz sieben freuen.

“Bourdais hat bewiesen, dass er der richtige Fahrer neben Vettel ist”, sah sich Team-Mitbesitzer Gerhard Berger bestätigt. “Sebastien ist fehlerlos gefahren und hat das Rennen hervorragend gelesen. Nur das Glück hat uns heute gefehlt”, ergänzte der Tiroler. “Gut, dass es in einer Woche schon wieder ein Rennen gibt. Zwei Punkte sind bestimmt besser als keine, aber vierte Plätze gibt es nicht jeden Sonntag”, war sich Berger bewusst.

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