Verpartnerung in Reisepässen bald nicht mehr erkennbar

Die Stadt Wien wurdeam Mittwoch darauf aufmerksam gemacht, dass durch Gebührenvermerke in Reisepässen nichtösterreichischer Staatsbürger als in einer Verpartnerung lebend “geoutet” werden. Generell ist bei Vorlage von nichtösterreichischen Reisepässen eine Gebühr zu entrichten, die mit einem Sichtvermerk quittiert wird. Aus diesem Umstand können Kenner der Materie herauslesen, ob der Passinhaber verheiratet oder verpartnert ist.
Die Stadt Wien hat umgehend reagiert und wird diese Vermerke ab sofort neutral halten.
Homosexualität ist in 80 Ländern strafbar
“Dieses Outing per Amtsstempel im Reisepass stellt ein Problem dar, weil in über 80 Ländern weltweit Homosexualität immer noch strafbar ist. Es war mir ein Anliegen Menschen, die sich in Österreich verpartnern nicht auf Grund eines behördlichen Vorgangs in anderen Ländern in Gefahr zu bringen. Daher haben wir schnell reagiert und eine gute Lösung gefunden”, betont die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger.
Frauenberger: Verpartnerung soll Ehe weichen
Frauenberger abschließend: “Das Gesetz zur eingetragenen Verpartnerung war ein längst fälliger Schritt, auf den viele Menschen gewartet haben. Dennoch hat dieses Bundesgesetz seine Mängel, weil es die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare in einigen Bereichen fortschreibt. Politisches Ziel bleibt daher die Öffnung einer reformierten Form der Ehe statt der Verpartnerung für gleichgeschlechtliche Paare.”