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Vernichtung von Syriens Chemiewaffen auf dem Meer?

Das syrische Chemiewaffen-Arsenal könnte auf hoher See vernichtet werden. Über diese Möglichkeit werde diskutiert, weil Albanien eine Anfrage zur Beseitigung der Waffen auf seinem Territorium abgelehnt habe, hieß es in der Nacht zum Mittwoch in Kreisen der Organisation für das Verbot von C-Waffen (OPCW). Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden.


Experten zufolge ist eine Zerstörung der C-Waffen auf einem Schiff oder einer schwimmenden Plattform technisch machbar. Sowohl die USA als auch Japan haben auf diese Weise bereits C-Waffen beseitigt: Die USA in den 1990er-Jahren auf einem Pazifik-Atoll und Japan 2004 bis 2006 vor dem Hafen Kanda. Allerdings sei dies noch nie in einem solchen Umfang geschehen, wie es bei den syrischen Waffen nötig wäre, hieß es. Nach Angaben der Experten gibt es in Syrien rund 1.300 Tonnen Giftstoffe für Waffen oder deren Vorprodukte.

Bereits am Dienstag hatte die “New York Times” online unter Berufung auf US-Regierungsvertreter berichtete, Washington prüfe Pläne, die zum Waffenbau benötigten Chemikalien auf ein Schiff zu bringen. Dort sollten sie unter Aufsicht der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) unschädlich gemacht werden.

Der C-Waffen-Experte Ralf Trapp verwies darauf, dass bei der Vernichtung der auf dem Meeresgrund vor Japan gefundenen Bomben keine flüssigen Abfallstoffe entstanden seien. Die Beseitigung der syrischen Chemikalien sei indes komplizierter. In vielen Fällen handle es sich um Vorprodukte für C-Waffen, bei deren Neutralisierung große Mengen giftiger flüssiger Abfallstoffe entstünden, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Es müssten daher der Schutz der Umwelt und Rechtsfragen beachtet werden.

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