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Vermutlich kein Österreicher im Unglücksflieger

Bei dem Flugzeugabsturz in der Türkei, der am Mittwoch mindestens 75 Menschenleben gefordert hat, sind offenbar keine Österreicher ums Leben gekommen.

Wie die Botschaft in Ankara der APA mitteilte, wurden ersten Informationen der türkischen Behörden zufolge keine österreichischen Staatsbürger auf der Passagierliste gefunden.

Nach Berichten der türkischen Medien war zwar mindestens ein Passagier aus Wien kommend in Istanbul in die Maschine nach Diyarbakir umgestiegen. Laut Informationen der Botschaft handelte es sich dabei aber um einen Reisenden mit arabischen Namen, der möglicherweise in Wien nur umgestiegen war.

Insgesamt sind nach türkischen Angaben sieben Ausländer unter den Todesopfern; davon wurden bisher zwei Briten und ein US-Bürger identifiziert. Die Identifikation der Opfer war am Donnerstagmittag allerdings noch nicht abgeschlossen. Einige wurden bei dem Unglück so schwer verbrannt, dass ein DNA-Test erforderlich ist.

Das aus Istanbul kommende Flugzeug vom Typ RJ 100 war am Mittwochabend bei dichtem Nebel beim Anflug auf Diyarbakir kurz vor der Landebahn auf dem Militärgelände am Flughafen aufgeschlagen, auseinander gebrochen und in Flammen aufgegangen. Es handelte sich um das schwerste Flugzeugunglück in der Türkei seit fast 30 Jahren. Nur fünf der 80 Insassen überlebten das Unglück.

Zeitungen berichteten, das Unglück hätte verhindert werden können, wenn der Flughafen von Diyarbakir mit einem modernen Instrumenten-Lande-System (ILS) ausgerüstet gewesen wäre. Der Fernsehsender Haber Turk zitierte einen Vertreter des Verkehrsministeriums in Ankara mit dem Vorwurf, die Militärbehörden in Diyarbakir, die auf dem zivil wie militärisch genutzten Flughafen das Sagen haben, hätten trotz mehrfacher Anfragen die Installierung eines solchen Systems abgelehnt.

Nach einer Kollision in der Luft sind am Donnerstag auch zwei türkische Aufklärungsflugzeuge in der ostanatolischen Provinz Malatya abgestürzt. Augenzeugen berichteten, die beiden Piloten seien mit dem Schleudersitz ausgestiegen, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. In der Gegend herrschte angeblich ebenfalls dichter Nebel. Die Militärflugzeuge des Typs R-F4 seien zu einem Übungsflug aufgestiegen. Da die beiden Maschinen in ein bergiges Waldgebiet stürzten, hatten die Bergungsmannschaften zunächst Mühe, zur Unfallstelle zu gelangen.

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