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Vermisste Boeing - Ölspur nicht von verschollenem Flugzeug

Die Suche nach der über dem Südchinesischen Meer verschollenen Boeing 777 geht weiter.
Die Suche nach der über dem Südchinesischen Meer verschollenen Boeing 777 geht weiter. ©AP
Die Suche nach dem seit drei Tagen verschwundenen malaysischen Passagierflugzeug hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Wie die Sprecherin der malaysischen Küstenpolizei, Faridah Shuib, am Montag mitteilte, stammen im Südchinesischen Meer entdeckte Ölspuren nicht von einem Flugzeug. Analysen hätten ergeben, dass es sich um Treibstoff von Schiffen handle.
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Der Ölteppich befand sich rund 185 Kilometer nördlich des malaysischen Ostküstenstaats Kelantan – unweit der Stelle, wo die Boeing 777 in der Nacht auf Samstag auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war. Das mysteriöse Verschwinden der Maschine mit 239 Menschen an Bord stellt die Behörden weiterhin vor ein Rätsel. Es wurde kein Notsignal und auch kein schlechtes Wetter gemeldet. Technische Mängel an der Maschine waren auch nicht bekannt. Trotz massiver Suche blieb das Wrack der Maschine zunächst unauffindbar.

Terror-Anschlag weiter nicht ausgeschlossen

Nachdem herausgekommen war, dass mindestens zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen aus Italien und Österreich an Bord gelangt waren, leiteten die Behörden Terrorermittlungen ein. Sie schließen nicht aus, dass die Insassen der Maschine Opfer eines Anschlags oder einer fehlgeschlagenen Entführung wurden.

Details zu zwei verdächtigen Männern

Nach Angaben von Polizeichef Khalid Abu Bakar wurde einer der beiden mit gestohlenen Ausweisen Reisenden anhand der Überwachungsvideos am Flughafen von Kuala Lumpur inzwischen identifiziert. Der Mann sei weder Malaysier, noch stamme er aus Xinjiang, der autonomen Region in Nordwestchina, in der die muslimische Minderheit der Uiguren lebt, entlockte die Zeitung “Star” einem weiteren Beamten. Weiter wollte er sich jedoch zunächst nicht äußern.

Ein ausländischer Geheimdienst habe bei der Identifizierung geholfen, so die Behörden. Innenminister Zahid Hamidi sagte, beide Männer hätten “asiatische Gesichtszüge”, wie die staatliche Agentur Bernama berichtete. Die Pässe waren ihren Besitzern, einem Italiener und einem Salzburger, 2012 und 2013 in Thailand gestohlen worden.

Die Männer hatten die Tickets gemeinsam in Thailand bei China Southern Airlines gekauft, die den Flug zusammen mit Malaysia Airlines betrieben hatte. Beide wollten den Ermittlungen zufolge über Peking nach Amsterdam fliegen, um dort nach Frankfurt beziehungsweise Kopenhagen umzusteigen. Nach Angaben der internationalen Polizeibehörde Interpol waren die Pässe in ihrer Datenbank als gestohlen registriert.

Ermittlungen laufen weiter

Die Ermittlungen gingen “in alle Richtungen”, sagte der Direktor der malaysischen Luftverkehrsbehörde, Azharuddin Abdul Rahman. Wenn ein Flugzeug auf diese Weise verschwinde, gebe es viele Spekulationen. “Wir rätseln genauso”, sagte Rahman. “Um zu bestätigen, was wirklich passiert ist, brauchen wir klare und konkrete Beweise oder Teile des Flugzeugs.” Er versicherte, dass kein unbegleitetes Gepäck an Bord gewesen sei. Fünf Passagiere hätten den Flug nicht erreicht, ihr Gepäck sei wieder ausgeladen worden.

Dutzende Schiffe und Flugzeuge aus neun Nationen suchten am Montag weiter ein Zehntausende Quadratkilometer großes Areal zwischen den Küsten von Malaysia und Vietnam ab. Das Suchgebiet war deshalb so groß, weil die Ermittler auch der Theorie nachgingen, dass das Flugzeug vor dem Verschwinden plötzlich umkehrte. Das legte die Auswertung militärischer Radaraufnahmen nahe.

Rettungsboot entpuppte sich als Kabelhülle

Von dem verschwundenen malaysischen Verkehrsflugzeug fehlte weiterhin jede Spur. Ein vermeintliches Rettungsboot, das eine Flugzeugbesatzung im Meer vor Vietnam erspäht haben wollte, entpuppte sich als Hülle einer Kabeltrommel. Das sagte ein vietnamesischer Militärvertreter am Montag.

Ein Schiff hatte das Fundstück zuvor geborgen. Es gebe weiterhin keinerlei Hinweise auf die seit Samstag früh vermisste Boeing 777, die mit 239 Menschen an Bord von Kuala Lumpur nach Peking unterwegs war, hieß es weiter.

(APA)

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