AA

Vermehrt Angriffe auf US-Militär im Irak

Bei einem Gefecht in der irakischen Stadt Falluja sind am Dienstag zwei US-Soldaten und zwei Angreifer getötet worden. Neun weitere Soldaten erlitten Verletzungen.

Wie Militärsprecher Randy Martin mitteilte, wurden die Amerikaner kurz nach Mitternacht an einem Straßenkontrollposten angegriffen. Sechs Angreifer seien festgenommen worden. Mit dem jüngsten Zwischenfall sind in den vergangenen drei Tagen insgesamt sieben US-Soldaten im Irak ums Leben gekommen.

„Feindliche Kräfte“ hätten die Soldaten offenbar von einer Moschee mit Granaten und Handfeuerwaffen beschossen, hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Zentralkommandos der US-Armee (http://www.centcom.mil). Die Soldaten hätten an einer Straßensperre ein Fahrzeug kontrolliert und seien daraufhin von den Insassen eines zweiten Wagens beschossen worden, sagte US-Sprecher Martin. „Aus allen Richtungen ist das Feuer eröffnet worden.“ Die US-Truppen hätten die Schüsse erwidert. Bei dem Feuergefecht habe außerdem ein gepanzertes US-Fahrzeug einen am Boden stehenden US-Militärhubschrauber gerammt, als es in Schussposition gebracht werden sollte. Der Hubschrauber hätte die Verletzten während des Gefechts evakuieren sollen.

Das Feuergefecht in Falluja ist das jüngste Ereignis in einer Serie tödlicher Zwischenfälle in Irak: Am gestrigen Montag geriet ein Konvoi der US-Streitkräfte auf dem Weg zu einer Militärbasis in Haditha, rund 190 Kilometer nördlich von Bagdad, in einen Hinterhalt. Dabei kam ein Soldat ums Leben, ein weiterer wurde verletzt. Ebenfalls am Montag wurde in der Nähe von Bagdad ein amerikanischer Soldat getötet, als ein Humvee-Geländewagen über eine Landmine oder einen nicht detonierten Sprengsatz fuhr. Drei weitere Soldaten wurden verletzt. Augenzeugen sprachen von einem Hinterhalt. Bei Unfällen kamen in den vergangenen Tagen drei weitere US-Soldaten ums Leben.

Seit US-Präsident George W. Bush Anfang Mai das Ende der größten Kampfhandlungen im Irak erklärt hatte, gab es dort immer wieder vereinzelte Angriffe auf US-Soldaten. Am Montag waren US-Truppen 180 Kilometer nordwestlich von Bagdad ebenfalls mit Granaten beschossen worden. Dabei kamen ein Soldat ums Leben. Ein weiterer starb nach US-Militärangaben bei einem Anschlag auf einen US-Militärkonvoi nahe Bagdad.

In Falluja töteten US-Soldaten vergangene Woche zwei Iraker, die mit Panzerabwehrraketen auf ein gepanzertes US-Militärfahrzeug geschossen hatten. In der Stadt, das rund 50 Kilometer westlich von Bagdad liegt, waren die Spannungen zwischen den US-Streitkräften und der irakischen Bevölkerung schon vor wenigen Wochen offen zu Tage getreten. Amerikanische Soldaten schossen am 28. und 30. April auf irakische Demonstranten, die den Abzug der US-Truppen forderten. Dabei wurden 18 Iraker getötet und mindestens 78 verletzt.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Vermehrt Angriffe auf US-Militär im Irak
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.