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Verletztes Kaninchen auf der Donauinsel ausgesetzt

Diese Kaninchendame wurde in einem Pappkarton auf der Donauinsel ausgesetzt und wird nun bei Tierschutz Austria behandelt
Diese Kaninchendame wurde in einem Pappkarton auf der Donauinsel ausgesetzt und wird nun bei Tierschutz Austria behandelt ©WTV
Spaziergängerinnen entdeckten am Mittwochnachmittag auf der Donauinsel einen Pappkarton, in dem jemand ein Kaninchen einfach sich selbst überlassen hatte. Das Tier war an einem Hinterbein schwer verletzt.
Das verletzte Kaninchen

"Dreistigkeit und Herzlosigkeit kennen anscheinend keine Grenzen", kommentierte Tierschutz Austria den Fund einer verletzten, offenbar ausgesetzten Kaninchendame, die zwei Passantinnen am Mittwochnachmittag beim Spazierengehen auf der Donauinsel (Uferseite Langenzersdorf, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich) in einem Karton entdeckten.

Tierschutz Austria: Verletztes Kaninchen ausgesetzt

In dem Karton befanden sich etwas Gras, ein paar Stück Karotten und ein verängstigtes Kaninchen, dessen Hinterbein in abnormalem Winkel vom Körper wegragte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde das Tier einfach ausgesetzt.

Die Damen nahmen das Tier umgehend an sich und brachten es ins Tierschutzhaus Vösendorf zu Tierschutz Austria (TSA, ehemals Wiener Tierschutzverein). Dort wurde das Kaninchen - es handelt sich um ein circa einjähriges Weibchen - eingehend tierärztlich untersucht. Ein Röntgen bestätigte den Anfangsverdacht: Das rechte Hinterbein weist eine irreparable Bänderverletzung im Knie auf.

Kaninchen schwer am Bein verletzt - Amputation wahrscheinlich nötig

Dadurch ist das Bein nicht mehr belastbar, funktionslos, behindert das Tier beim Hoppeln und muss daher mit hoher Wahrscheinlichkeit amputiert werden. Da das Kaninchen ansonsten einen recht gepflegten Eindruck macht, liegt der Verdacht nahe, dass es aufgrund der Verletzung und der damit verbundenen Tierarztkosten einfach seinem Schicksal überlassen wurde – eine unmenschliche Grausamkeit, ethisch höchst verwerflich und noch dazu eine strafbare Handlung.

Kaninchen können auch mit drei Beinen sehr gut leben. Erst kürzlich musste einem Tier bei TSA ein Bein abgenommen werden, das Kaninchen hat sich mittlerweile gut von dem Eingriff erholt und hoppelt bereits wieder herum. „Walulisa“, so der Name der ausgesetzten Kaninchendame, darf sich aber vorerst im Kleintierhaus von dem Stress erholen und wurde bislang nur geimpft und gegen Endoparasiten behandelt. Wann der Eingriff genau stattfinden wird, ist noch unklar, es dürfte aber zeitnah passieren.

TSA päppelt "Walulisa" auf

Nach der Operation darf sich „Walulisa“ dann auf einen Kaninchenpartner freuen, mit dem sie zusammen in einem Gehege im TSA-Kleintierhaus herumhoppeln wird, bis die beiden dann in ein neues Zuhause bei liebevollen Besitzern ziehen können. TSA bittet um Verständnis, dass aktuell noch keinerlei Angaben zum Vergabezeitpunkt gemacht werden können. Reservierungen sind nicht möglich.

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