Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Übergangspräsident Roberto Micheletti. Unter Vermittlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) nahmen die Konfliktparteien in der honduranischen Hauptstadt ihre Gespräche auf. Micheletti warf ausländischen Diplomaten vor, Honduras nach dem Putsch gegen Zelaya im Juni isoliert zu haben. Ein Mitarbeiter des Übergangspräsidenten erklärte, die internationalen Sanktionen hätten das arme mittelamerikanische Land 400 Millionen Dollar (272 Mio. Euro) gekostet.
Zelaya selbst verfolgte die Gespräche von der brasilianischen Botschaft aus, wohin er nach seiner heimlichen Rückkehr nach Honduras vor zwei Wochen geflüchtet war. Zelaya und Vertreter der OAS erklärten, seine Wiedereinsetzung als Präsident sei ein Punkt in den Gesprächen, der nicht verhandelbar sei. Andernfalls seien die für November angesetzten Präsidentenwahlen nicht legitim.
Micheletti entgegnete gegenüber den angereisten Diplomaten, darunter dem US-Gesandten Thomas Shannon, nur eine Invasion von Honduras könne die Wahlen verhindern. Zelaya solle nicht weiter darauf bestehen, ins Präsidentenamt zurückzukehren und sich stattdessen für einen Kandidaten entscheiden, den er unterstützen wolle.